Vorwurf: Mordversuch

Prozess: Ein Stich in die Leber wegen 375 Euro

Nachrichten
08.04.2019 07:30
Heute, 9 Uhr, im Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Salzburg: Zwei junge Syrer werden vor einen Richtersenat geführt. Versuchter Mord wird dem Duo angelastet: Sie sollen für die Bluttat vom 22. Mai 2018 verantwortlich sein. Der Ältere bedrohte laut Anklage das Opfer, der Jüngere stach zu – lebensbedrohlich.

Die Mozartstadt wachte an jenem Tag im Mai gerade auf, als Polizei-Sirenen durch den Stadtteil Schallmoos hallten. Mord-Alarm, hieß es von der Polizei. Um 7.30 Uhr in der Früh. Ein Mann lag blutüberströmt auf einem Gehsteig in der Bayerhamerstraße, einen Steinwurf vom Hans-Lechner-Park entfernt. Rettungssanitäter brachten den Schwerverletzten ins Spital, eine Not-Operation rettete dem Opfer das Leben.

Was war passiert? Der Anklage von Staatsanwalt Robert Holzleitner nach trafen sich dort zum Tatzeitpunkt drei junge Syrer – die zwei Angeklagten, „beste Freunde“ aus dem selben Geburtsort, und das Opfer.

Treffen wegen Drogen-Schulden

Grund: Das Opfer schuldete dem Duo offenbar Geld, 375 Euro aus einem Kokain-Geschäft. Bereits Stunden vor der Tat soll der 23-jährige mutmaßliche Beitragstäter das Opfer mehrmals angerufen und gedrängt haben, die Schulden zu begleichen. Hierbei sollen erste Todesdrohungen gefallen sein. Dennoch wollte das Opfer die Sache klären und kam zum Treffpunkt.

Staatsanwalt: „Massives Aggressionspotenzial“
Rasch folgten Handgreiflichkeiten. Der Streit eskalierte endgültig, als der 20-Jährige ein Küchenmesser zückte und zustach - die Klinge drang in die Leber ein, durchtrennte mehrere Arterien. „Gib ihm noch eine“, soll der Ältere laut Anklage gefordert haben. Dann verschwand das Duo.

Acht Geschworene entscheiden

Zuerst geriet der Ältere ins Visier der Polizei, eine Woche später der Jüngere. Sie sitzen seither in U-Haft. Und stehen heute vor den acht Geschworenen Rede und Antwort. Beide wegen versuchten Mordes, der Ältere auch wegen des Vorwurfs der schweren Nötigung. Richterin Bettina Maxones-Kurkowski leitet den für zwei Tage anberaumten Prozess. Stefan Rieder vom Weißen Ring vertritt das Opfer.

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