Austritt der Briten

Der Brexit stresst die Salzburger Molkereien

Salzburg
03.04.2019 13:00
Abwarten und Teetrinken beruhigt die Salzburger Molkereien derzeit nur wenig: Der drohende ungeordnete EU-Austritt der Briten könnte auch für die Salzburger niedrige Milchpreise bedeuten – neben Auftragsausfällen. Und das sorgt bei den Milchverarbeiter, wie auch bei der Pinzgau Milch, für Verunsicherung.

Es ist eine sehr ungewisse Situation, mit der die Salzburger Molkerein derzeit zu kämpfen haben: Gerade einmal vier Jahre nachdem die Russland-Sanktionen für tiefe Milchpreise sorgten, droht der nächste Stresstest: In Form eines ungeordneten Brexit, der neben Lieferausfällen für einen starken Preis-Sturz sorgen könnte: „Sollte es einen harten Brexit geben, bliebe plötzlich die Gesamtmenge der Milch, die sonst ins Königreich exportiert wird, in der EU. Das hätte eine starke Auswirkung auf den Milchpreis, auch in Salzburg“, erklärt Johann Költringer vom Verband der Milchverarbeiter in Wien. Wie schwer die Branche getroffen wird, lässt sich nicht abschätzen – noch haben sich die Briten für keine Brexit-Variante entschieden.

Ein insgesamt ungewisses Los, das im Innergebirg bei der Pinzgau Milch für Verunsicherung sorgt – für die Maishofner zählt das Vereinigte Königreich zu den Top drei der Exportmärkte. Seit zehn Jahren exportieren die Pinzgauer als Lohnabfüller Protein-Shakes: „Die Lage ist derzeit sehr unübersichtlich. Unsere Kunden bunkern aber schon kräftig, im vergangenen Monat haben wir um 200 Prozent mehr produziert als im Vorjahr. Für uns wäre es sehr schmerzhaft, den Markt zu verlieren“, berichtet Geschäftsführer Markus Buchmayr.

Der britische Markt könnte einbrechen
Ähnlich sehen das die Gebrüder Woerle, die unter ihrer Marke Happy Cow den Briten Natur- und Schmelzkäse liefern: „Es ist immer noch alles sehr unklar, ein Buch mit sieben Siegeln. Uns tut jeder 20 Tonnen Container weh, den wir nicht exportieren können“, so Chef Gerhard Woerle, der in 70 Länder weltweit exportiert.

Die Salzburg Milch, die den Markt nicht beliefert, zeigt sich entspannt: „Wir haben uns bisher noch wenig damit beschäftigt, die Auswirkungen werden aber spürbar sein. Aber nicht so wie bei der Russland-Sperre“, meint Christian Leeb, Chef der Salzburg Milch.

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