694-mal ausgerückt

Bergrettungsbilanz: So viele Einsätze wie noch nie

Salzburg
31.03.2019 14:48

694-mal musste die Salzburger Bergrettung im Vorjahr ausrücken, um Menschen zu helfen. Das sind so viele Einsätze wie bisher noch nie. Insgesamt leisteten die rund 1.400 Bergretter und Bergretterinnen im Vorjahr 9.754 Einsatzstunden.

Der Boom an Menschen, die ihre Freizeit in den Bergen verbringen, hält an. So gab es für die ersten Monate des Jahres 2019 bereits über 200 Einsätze zu verzeichnen. Die meisten Einsätze finden jedoch während der Sommermonate im Juli (101) und August (121) statt. Die häufigsten Unfallursachen sind nach wie vor das Ausrutschen, Stürzen und Stolpern im Wandergelände. 51 Prozent der Einsätze betrafen gestürzte und rund 14 Prozent verirrte Personen.

Der klassische Einsatz im Fels und Eis macht nur einen geringen Anteil der Einsätze aus, ebenso die Bergung von Lawinenopfern. Hier sind die Einsätze mit rund einem Prozent gegenüber dem Jahr 2017 gleichgeblieben. Bereits 20 Prozent aller Einsätze erfolgten in der Dunkelheit. 28 Menschen konnten im Jahr 2018 von den Bergrettern nur mehr tot geborgen werden. Im Jahr 2017 waren es mit 38 Toten um zehn mehr als 2018.

Zahlreiche Ausrückungen betrafen die Bergung von verunglückten Skifahrern (rund 25 Prozent der Einsätze) und Wanderern bzw. Bergsteigern (rund 36 Prozent).  Auffallend ist, dass die Einsätze wegen verunglückter Wanderer bzw. Bergsteiger im Vergleich zum Jahr 2017 um vier Prozentpunkte gestiegen sind. In der Einsatzstatistik spiegelt sich auch der steigende Mountainbike-Trend. Die Einsätze stiegen hier von rund vier Prozent im Jahr 2017 auf rund zehn Prozent im Jahr 2018 an.

Verteilt auf die Bezirke waren die häufigsten Einsätze wieder im Pongau (285), gefolgt vom Pinzgau (245), Flachgau (98), Tennengau (37), Lungau  (29) zu leisten. Auffallend im „Bezirksranking“ ist der konstante Anstieg von Einsätzen für Wanderer in Bergnot im Flachgau.

Die Bergretter leisten neben den Einsätzen noch tausende ehrenamtliche Stunden (98.985 Stunden) für eine anspruchsvolle Aus- und Fortbildung. Ein fertig ausgebildeter Bergretter muss vier Kurse absolviert haben. „Wir sind stolz auf das hohe Niveau unserer umfassenden Ausbildung, die jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen wird“, erklärte Landesleiter Balthasar Laireiter. So stehen in der Bergrettung Salzburg auch die unterschiedlichsten Spezialisten aus Hundeführern oder Canyoningrettern 24 Stunden in Einsatzbereitschaft.

Auch wenn alle Bergretter und Bergretterinnen ehrenamtlich arbeiten, erfordern eine fundierte Ausbildung und modernste Materialien einen stetig wachsenden, hohen finanziellen Einsatz. „Aus diesem Grund möchte ich unbedingt auf die Möglichkeit einer Förder-Mitgliedschaft bei der Bergrettung aufmerksam machen. Denn was viele Wanderer und Bergsportler immer noch nicht wissen: Für einen Unfall in den Bergen kommt nicht die normale Versicherung auf, es wird hierfür eine Zusatzversicherung bzw. eine Versicherung bei alpinen Vereinen benötigt“, so Laireiter.

Die Bergrettung Salzburg bietet hierfür eine Fördermitgliedschaft an: Für 28 Euro jährlich ist die komplette Familie versichert. Im Fels, im Eis, auf der Piste und am Wanderweg. „Ich plane einen Antrag für einen neuen Gesetztesentwurf im Landtag“, versprach LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) der Bergrettung Salzburg, sie finanziell zu unterstützen.

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