Die Stadt Graz hat einen 65-Jährigen, der Anfang Jänner in einer Gemeindewohnung verstorben war, bestattet, doch die Angehörigen wurden erst Wochen später von einem Notar informiert. Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) wurde in einem entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“ zitiert und verwies auf Datenschutzgründe: Man habe keinen adäquaten Zugang zum Melderegister.
Der Mann war bereits am 11. Jänner tot in seiner Wohnung gefunden worden, nachdem Bekannte ihn am Stammtisch vermisst hatten. Da der Pensionist alleinstehend und ohne Kinder war, hatte ihn vorerst niemand aus dem familiären Umfeld gesucht. Da die Stadt Graz nicht nach Verwandten oder namensgleichen Personen im Melderegister suchen darf, hätten sie auch keine Angehörigen ausfindig machen können, hieß es.
Innerhalb von sieben Tagen wird bestattet
Erst ein befugter Notar, der sich um den Nachlass gekümmert hatte, informierte die Familie Wochen später. Da war der 65-Jährige bereits eingeäschert. „Wir haben die Vorgabe, Menschen innerhalb von sieben Tagen zu bestatten“, sagte Hohensinner. Nun will man die Systematik überprüfen und nachbessern.
2018 hat die Stadt Graz übrigens in 81 Fällen die Feuerbestattung übernommen, weil keine Angehörigen ausfindig gemacht werden konnten. Die Bestattungsunternehmen warten dann noch eine gewisse Zeit mit der tatsächlichen Beisetzung, für den Fall dass sich doch noch jemand meldet - wie im Fall des 65-Jährigen. Seine Asche wurde den Angehörigen für eine Beisetzung übergeben.
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