Weitere Eskalation
Libyen verhängt “totales Embargo” gegen die Schweiz
Zuletzt hatte der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi zum Heiligen Krieg ("Jihad") gegen die Schweiz aufgerufen. Der Revolutionsführer bezeichnete die Schweiz wegen des im November beschlossenen Minarett-Verbots als "ungläubig" und "abtrünnig".
Libyen werde Medikamente, medizinische Geräte und Industriegeräte, die das Land bisher aus der Schweiz bezogen habe, aus anderen Ländern importieren, sagte ein Sprecher der libyschen Regierung. Aufgrund der diplomatischen Krise zwischen den beiden Ländern hatte Libyen bereits im Oktober 2008 angekündigt, seine Staatsgelder aus der Schweiz abzuziehen. Über fünf Milliarden Franken lagen zu diesem Zeitpunkt auf Schweizer Konten.
Die Schweiz importierte aus Libyen vor allem Öl. 325 Millionen Franken gingen zwischen Jänner und Juli 2009 auf das Konto von Energieträgern, der Wert aller Importe aus dem nordafrikanischen Land lag mit knapp 326 Millionen Franken minimal höher. Doch liegt dieser bereits um mehr als 85 Prozent niedriger als in der vergleichbaren Vorjahreszeit.
Beziehungen seit fast zwei Jahren angespannt
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit fast zwei Jahren angespannt: Die Polizei in Genf hatte 2008 Hannibal al-Gaddafi, einen Sohn von Staatschef Muammar al-Gaddafi, wegen mutmaßlicher Misshandlung von Hausangestellten vorübergehend festgenommen. Daraufhin hatte Libyen die beiden Schweizer Geschäftsleute Max Göldi und Rachid Hamdani festgenommen.
Hamdani konnte Ende Februar das Land verlassen, Göldi sitzt in einem Gefängnis bei Tripolis eine viermonatige Haftstrafe ab. Im Gegenzug setzte die Schweiz prominente Libyer auf die Liste unerwünschter Personen.
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