Die Picknickkörbe waren prall gefüllt, der Tee in der Thermoskanne heiß, und auch das Wetter spielte absolut mit: Schon am Vormittag strömten die ersten Wanderer aus Wien und Niederösterreich Richtung Bisamberg. Auf den extra bereitgestellten Aussichts-Plattformen machten es sich die Schaulustigen mit Campingstühlen und Kofferradios bequem. Die Studenten Bernhard Fritz (21) und Iris Fischer: "Wir haben ja schon oft Sprengungen im Fernsehen gesehen, aber einmal wollten wir dann doch live dabei sein. "Auch Pensionist Rudolf Jirik ließ sich von der Stimmung anstecken: "So was erlebt man sicher nur einmal!"
Als es dann um Punkt 12 Uhr Mittag mit dem ersten 120 Meter hohen Masten so weit sein sollte, und alle schon gespannt den Auslöser der Kamera drücken wollten, hieß es aber vorerst: Bitte warten! Ursache: Anrainer Christian A. hatte sich geweigert, sein Haus in der Sicherheitszone zu verlassen. Der an einen Heizkörper gekettete Mann konnte erst nach einem Polizeieinsatz zum Abrücken bewegt werden.
Um 12.45 war es aber so weit: Nach dem Zünden der Sprengladung durch die Firma Alpine brach Turm 1 wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Um 15 Uhr war dann auch Österreichs größtes Bauwerk Geschichte. Der 265 Meter hohe 80-Tonnen-Nordmast knickte wie ein Streichholz und donnerte mit einem ohrenbetäubenden Getöse zu Boden. Der Sprengmeister zufrieden: "Alles verlief nach Plan!"
von Gregor Brandl und Christian Resch, Kronen Zeitung
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