Landesgericht

Aus Liebe war Tirolerin (19) im Drogengeschäft

Tirol
22.02.2019 13:00

Das zierliche Mädchen mit den Zöpfen kann man sich nur schwer als Drogenhändlerin vorstellen - und dennoch saß die erst 19-jährige Tirolerin nun wegen dieses schweren Vorwurfs vor dem Landesgericht. Weil sie alles freimütig zugab und nun die schiefe Bahn verlassen will, kam sie mit einer milden Strafe davon.

„Die Tragweite war ihr einfach nicht bewusst, es war jugendliche Unbedarftheit und sie sah auch alles durch die rosa Brille der Liebe“, versuchte der Verteidiger Verständnis beim Richter zu erwecken. Die 19-Jährige war offensichtlich in falschen Cliquen gekommen - darunter waren Freunde, die ziemlich professionell im Drogengeschäft aktiv waren.

Menge von 300 Gramm eingestanden
Zeitlich verteilt über etwa drei Monate soll dann auch die Angeklagte Cannabis einge- und verkauft haben. Dass es wohl mehr als 300 Gramm zu je 10 Euro waren, gab sie selbst zu. „Eine Seltenheit“, lobte sie dafür die Staatsanwältin, üblicherweise würden Angeklagte um jedes Gramm feilschen, das sie gegenüber den Ermittlern einräumen müssen. Die Unterländerin erzählte von drei oder vier Stammkunden, die sie öfters beliefert hatte. Schauplätze waren Wörgl und die Umgebung des Innsbrucker Hauptbahnhofs. Auch selbst habe sie Cannabis konsumiert.

Neues Leben als Vorsatz und bedingte Haft
Inzwischen absolvierte die junge Frau eine Suchtberatung, dem Cannabis hat sie nach eigenen Angaben abgeschworen, eine Ausbildung steht bevor. Der Richter beließ es mit vier Monaten bedingter Haft und 960 Euro Geldstrafe. Ein lehrreicher Schuss vor den Bug?

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