Die besten Storys schreibt immer noch das wahre Leben! Und so sehen wir Melissa McCarthy in völliger Abkehr von ihrem cineastisch-zementierten Ulknudel-Image in der Rolle der Autorin und Biografin Lee Israel (und das Oscar-reif!), die in den 1990ern als Fälscherin von Briefen verstorbener Prominenter einen finanziellen Engpass zu überwinden suchte, mit dem Verkauf raffiniert-elaborierter Fake Letters richtig gutes Geld verdiente und schließlich aufflog.
Wie Lee, unterstützt von ihrem Trinkkumpan Jack (brillant: Richard E. Grant), literarisch begehrte Depeschen entwendet und kopiert und dabei ins Visier des FBI gerät, ist allein schon packend. Regisseurin Marielle Heller legt den Fokus ihrer nuancenreichen Inszenierung aber im Besonderen auf das Teamwork zweier vom Leben Abgeworfener.
Zudem besticht die spitzzüngige Tragikomödie mit atmosphärisch starken Manhattan-Momenten, wie wir sie sonst nur von Woody Allen kennen. Eine schauspielerisch brillante Gratwanderung zwischen Melancholie und krimineller Energie.
Kinostart von „Can You Ever Forgive Me?“: 22. Februar.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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