„Tempo 80 für alle Verkehrsteilnehmer ist gefährlich und bringt nichts“, so hatte Verkehrsexperte Gerhard Kronreif schon bei der Einführung 2015 gewarnt. Prof. Dr. Ernst Pucher von der TU Wien ging sogar noch weiter: „Eine Stickoxid-Reduktion durch Tempo 80 ist nicht nachweisbar“, so der weltweit anerkannte Experte.
Bei Kleßheim nur noch 41 Mikrogramm an NOx
Doch, befand Landes-Experte Othmar Glaeser und berechnete: Minus 13 % seien möglich. Das stellte sich als falsch heraus. Dennoch beharren die Grünen auf dieser „ Umweltmaßnahme“.
Seit drei vollen Jahren ist Tempo 80 nun gültig: 2016 wurden im Jahresschnitt an der Messstelle Kleßheim 68 Mikrogramm an Stickoxide (NOx) pro Kubikmeter Luft gemessen, 63 im Jahr darauf und 2018 nur noch 41,7. Wohl gemerkt: Tempo 80 war in allen drei Jahren gültig, der Verkehr nahm zu, also kann der Rückgang nicht am Luft-80er liegen.
40 Millionstel Gramm machen alle verrückt
Motorentechniker und Verkehrssicherheits-Experte Gerhard Kronreif: „Ein Grund dafür ist die verbesserte Motorentechnik bei Diesel-Lkw und Pkw, ein anderer der Rückgang bei den Diesel-Zulassungen.“ 2016 kauften noch 60,3 % einen Diesel-Pkw, 2018 waren es nur noch 41,1 %. Der NOx-Rückgang in drei Jahren beträgt dadurch 39 %.
„Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen“, so der deutsche Experte Prof. Jochen Winkler aus Kerken (in der AutoBild): „Es geht hier um 40 Millionstel Gramm, die uns alle verrückt machen.“
Für Salzburgs Experten Gerhard Kronreif steht fest: „Diese Maßnahme geht zu Lasten der Autofahrer.“ Sie rechtfertigt nicht die vielen Verletzten seit 2015 und die über 1000 demolierte Autos, die es, bedingt durch Tempo 80 für alle dadurch bei den Hot-Spots wie Salzburg-Nord und West gab.
Von Juni bis Jahresende 2018 verdoppelten sich bei der Auffahrt Nord Richtung Mitte die Fahrstreifenwechsel-Unfälle auf über 60 an der Zahl. Um 20 Prozent weniger Unfälle gab es nur bei West, als das Radar kaputt war. Doch das funktioniert nun wieder...
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