Ausstellung: Alona Rodeh prophezeit uns düstere Zeiten
Die Schwelle ins scheinbare Nichts bei Alona Rodeh’ Schau „Dark Ages 2020“ zu überschreiten, kostet Überwindung. Zunächst tritt man im Kunstverein nämlich in einen völlig abgedunkelten Raum, den einzig ein seltsames Surren füllt.
Plötzlich flackern Lichter auf, die an Leitsysteme in Autobahntunnels erinnern. Und kurz danach erleuchten acht Skulpturen den „Darkroom“. Sie muten wie Straßenlaternen oder Poller an. Bevor man sie jedoch genau ins Visier nehmen kann, steht man wieder im Dunkeln. Panik tritt auf. Soll man sich orientierungslos bewegen, das Handy zücken? Allerdings nervt das ständig lauter werdenden Surren so, dass man sich einzig die LED-Akteure dieser unheimlichen Inszenierung herbeisehnt.
Nicht gerade rosige Aussichten, wenn uns zukünftig Beleuchtungstechnologien wie Marionetten durchs Leben leiten. Andrerseits sind sie, in Zeiten des Terrors unabkömmlich. Ein „Blackout“ (Stromausfall), wie die Schau der israelischen Künstlerin zeigt, ist somit eine Horrorvorstellung.
Auch bei Gabriele Fulterer und Christine Scherrer ist der Darkroom Thema. Allerdings weckt er bei den Salzburgerinnen eher sexuelle Fantasien als Phobien.
Kunstverein
Alona Rodeh, „Dark Ages 2020“
Noch bis 31. März
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