Schnee-Resümee:

Schäden auf den Straßen gehen in die Millionen

Steiermark
24.01.2019 12:37

Schäden an steirischen Straßen in mindestens einstelliger Millionen-Euro-Höhe und über 100.000 Einsatzstunden, das ist das Resümee des Landeskoordinationsausschusses aus Regierung und Einsatzorganisationen nach den Schneemengen der vergangenen Wochen. Katastrophenschutzpläne seien zu aktualisieren, der Lawinenschutz zu verstärken, hieß es am Donnerstag in der Grazer Burg.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sprach von einer Dimension von 50 Jahren, in denen solche Schneefälle wie in den zwei Jänner-Wochen vorkämen: „Ich glaube, der Einsatz ist in Summe professionell und menschlich großartig zustande gebracht worden. Es ist Zeit für herzlichen Dank an alle Helfer.“ Schützenhöfer zitierte den Chef der steirischen Bergrettung, Michael Miggitsch: „Dieser Einsatz hat uns zusammengeschweißt, und das ist etwas Schönes, vor allem, wenn nicht jeder Handgriff durch Gesetz oder Verordnung festgeschrieben ist.“ Eine endgültige Bilanz könne man noch nicht ziehen, vor allem in Bezug auf mögliche Schäden. Es sei einiges im Lawinenverbau zu machen, einiges zu evaluieren, aber ohne Panik, sagte Schützenhöfer.

„Grenzüberschreitung“
Der Landeshauptmann widmete sich auch dem Umgang mit der Schnee- und Lawinensituation in Teilen der Obersteiermark in den sozialen Medien: „Da werden Dinge geschrieben und behauptet, die eine Grenzüberschreitung sind, und das geht nicht.“ So habe ein deutscher TV-Sender bei ihm aufgrund von Berichten angerufen und gefragt, „warum die Steiermark gesperrt ist“.

Hoher einstelliger Millionenbetrag
Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) konnte die Schadenssumme bei den Straßen noch nicht richtig abschätzen, im Frühjahr wisse man mehr. „Leider ist es jetzt schon ein hoher einstelliger Millionen-Euro-Betrag, dazu kommen der hohe Materialeinsatz und die tausenden Überstunden des Straßendienstes.“ Knapp ein Drittel des Streusalzes für einen durchschnittlichen Winterdienst sei in den zwei Wochen verbraucht worden, sagte Lang.

Schwierige Situation, Lage im Griff
LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) lobte die Einsatzbereitschaft. Menschen aus der ganzen Steiermark hätte alles liegen und stehen gelassen, um zu helfen. „In schwieriger Situation hatten wir die Lage im Griff. Nun müssen wir alle Details analysieren, auf unterschiedlichen Ebenen.“ Auf der örtlichen Ebene müssten mögliche betroffene Gemeinden mit Diesellagern ausgestattet werden, um Einsatz- und Räumfahrzeuge mobil halten zu können. In der abgeschnittenen Radmer habe es zwar drei Dieseldepots gegeben, aber nicht voll befüllt. Weiters müssten Nahversorger Lebensmittel bereithalten. Katastrophenschutzpläne würden nun überarbeitet, ein umfassendes medizinisches Notkonzept für den Fall von abgeschnittenen Ortschaften werde erstellt.

„Sind vorbeigeschrammt“
Primarius Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin des Landes Steiermark, sprach vom Aufbau einer Akut-Gesundheitsversorgung. Dazu zähle auch, wohin man wen bei Gefährdung vorsorglich bringen sollte. Die Versorgung von Eisenerz, Mariazell und teils auch Orten im Bezirk Liezen habe über niedergelassene Ärzte im 24-Stunden-Dienst funktioniert. „Wir haben Glück gehabt, wird sind vorbeigeschrammt“, sagte Pesenbacher zu möglichen gravierenderen Auswirkungen. Gezeigt habe sich, dass man mehr Mobilität brauche, in diesem Zusammenhang komme auch ein dritter ÖAMTC-Helikopter in die Steiermark.

„Allianz des Populismus“
Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sagte, insbesondere Mariazell und Eisenerz mit ihren neuen Gesundheitsstrukturen seien mit der Situation sehr gut zurande gekommen. In Eisenerz sei die Lage sogar besser gewesen als bei der letzten vergleichbaren Situation. Damals habe es in der LKH-Struktur noch eine Pulmologie und eine kleine Chirurgie gegeben. Das habe weniger Relevanz in einer solchen Situation als eine gute Ausstattung mit Allgemeinmedizinern und dem kleinen Eingriffsraum, den es jetzt gebe. Drexler kritisierte „einzelne politische Kräfte“ (FPÖ, Grüne und KPÖ, Anm.), die „eine Allianz des Populismus“ bildeten und das geplante Leitspital im Bezirk Liezen konterkarierten.

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