
Er kann Arnold Schwarzenegger, DJ Ötzi, Peter Alexander und Reinhard Fendrich perfekt imitieren, ist die Stimme deines Fernsehers und auch als Synchronsprecher tätig. Herbert Haider ist ein künstlerisches Multitalent und gehört zu den bekanntesten Sprechern Österreichs. Ein Beruf, der für ihn vorgezeichnet war, obwohl er letztendlich hineingetreten wurde: „Ich habe schon in der Volksschule Bruno Kreisky imitiert“, erzählt Herbert Haider im City4U-Talk über seinen außergewöhnlichen Beruf.
Um als Synchronsprecher zu arbeiten, braucht man keine bestimmte Ausbildung. Schauspielerisches Talent sowie Musikalität sind aber Voraussetzung. „Man muss den Rhythmus in der Sprache spüren, die Tempiwechsel“, beschreibt Herbert Haider. Als er für das Umweltministerium in einem Werbespot mitgespielt hat, hat seine Karriere als Synchronsprecher begonnen: "Der O-Ton war nicht gut, also wurde ich nochmal hinbestellt, um es neu zu sprechen. Da habe ich dann gleich auch die anderen Rollen gesprochen.“ Deswegen wurde er Werbesprecher, kam zum Radio und letztendlich als Synchronsprecher zum Film.
Im Studio arbeitet jeder Sprecher anders: „Ich schaue beim Synchronisieren nie auf das Bild, also den Film. Der Text ist ja darauf hingeschrieben worden, dass er zum Bild passt. Ich höre nur in einem Ohr den Originalton und spreche dann dazu", erläutert Haider. Seine wohl bekannteste Rolle in einem Film ist jene in „Ein Schweinchen namens Babe“. Dort lieh er dem Dobermann als grandioser Arnold Schwarzenegger seine Stimme. Das war jedoch nicht seine Lieblingsrolle. „EInmal musste ich einen Hasen synchronisieren. Der hat nur zwei Mal mit der Zunge geschleckt. Das war alles. Was soll ich sagen, ich habe es erschleckt“, schmunzelt der gebürtige Tiroler.
Der Markt für Synchronsprecher ist in Österreich sehr klein, da die meisten Hollywood-Stars und Blockbuster-Filme in Deutschland synchronisiert werden. Deswegen ist Haider viel als Sprecher in der Werbung beschäftigt. Zum Beispiel beim GIS-Spot als Stimme des TV-Geräts, das sagt: „Hallo, ich bins, dein Fernseher“. Werbeclips dieser Art bedeuten für Haider nur ein paar Minuten Arbeitszeit. „Im Großen und Ganzen ist es aber ein Riesenspaß. Man trifft sehr nette Leute und hat eine Hetz.“
Ebenso viel Spaß macht ihm seine Arbeit mit den Comedy Hirten, die er augenzwinkernd als „die absolut beste Gruppe seit den Beatles“ bezeichnet. Zusammen mit Rolf Lehmann, Peter Moizi und Christian Schwab bringt er nicht nur im Ö3-Wecker mit seinen Imitationen die Leute zum Lachen. „Das Imitieren hat aber ein Ablaufdatum. Es reifen wenig Verrückte nach, die es wert sind, imitiert zu werden“, lacht Haider. Doch bis das tatsächlich eintritt, zeigt er bei der Truppe auch gerne sein Gesangstalent: Als Anna Netrebko, Johnny Cash oder DJ Ötzi.
Wer sich von Herbert Haiders Stimmbegabung ein Bild machen möchte: Die Comedy Hirten sind noch bis Mai mit ihrem neuen Programm „Alles perfekt“ auf Tour durch ganz Österreich. Die nächsten Termine in Wien sind am 24. Februar im Orpheum (22., Steigenteschgasse 94B) und am 25. Februar im Casanova Vienna (1., Dorotheergasse 6-8).
Februar 2019
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