Khashoggi, Marinowa

94 Journalisten wurden heuer weltweit getötet

Ausland
31.12.2018 07:45

Jamal Khashoggi, Viktoria Marinowa oder Jan Kuciak: Die Zahl der bei Ausübung ihrer Arbeit getöteten Journalisten bzw. Medienschaffenden ist 2018 um zwölf auf 94 gestiegen. Das teilte die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) am Montag mit. Damit sei der Trend der vergangenen drei Jahre umgekehrt, in denen die Zahl der getöteten Reporter jeweils gesunken sei.

Unter den Opfern im abgelaufenen Jahr waren demnach 84 Journalisten, Kameraleute oder Techniker sowie zehn Medienmitarbeiter, die als Fahrer, Sicherheitskräfte oder Verkäufer gearbeitet hätten. Sechs der Opfer waren Frauen. 2017 waren 82 Journalisten und Medienschaffende getötet worden.

Saudischer Journalist Khashoggi grausam ermordet
Die Liste verdeutliche die gegenwärtige Sicherheitskrise für Journalisten, teilte die Journalisten-Föderation mit. Ein trauriger Höhepunkt sei die grausame Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi gewesen. Der regierungskritische Kolumnist der „Washington Post“ war Anfang Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul von einem Spezialteam saudischer Agenten getötet worden.

Vier Journalisten in Europa ermordet
Angeführt wird die Liste der ermordeten Journalisten von Afghanistan. 16 Reporter und Medienschaffende wurden hier 2018 durch gezielte Tötungen, Bombenanschläge oder im Kreuzfeuer getötet. Es folgen Mexiko (elf), dann die Konfliktregionen Jemen (neun) und Syrien (acht). In Indien wurden sieben Opfer registriert, in Pakistan wie in den USA und Somalia jeweils fünf. In Europa wurden vier Journalisten getötet (Frankreich, Bulgarien, der Türkei und der Slowakei). 

Dolmetscherin zahlte 70.000 Euro für Journalistenmord
Ende Februar wurden der slowakische Enthüllungsjournalist Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova kaltblütig ermordet. Auftraggeberin war laut bisherigen Ermittlungsergebnissen eine 44-jährige Dolmetscherin, die mindestens 70.000 Euro für die Tat bezahlt haben soll.

Im Oktober sorgte in Bulgarien ein grausamer Mord an einer Journalistin für Aufsehen. In der Donaustadt Russe wurde die Moderatorin des lokalen Fernsehsenders TVN, Viktoria Marinowa, vergewaltigt und ermordet. An der jüngsten Ausgabe der von ihr moderierten Sendung „Detektor“ hatten Investigativjournalisten aus Bulgarien und Rumänien teilgenommen, die über einen angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern recherchierten. Ende Oktober gestand ein Verdächtiger die Tat.

IFJ-Präsident Philippe Leruth forderte die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf, das Abkommen für die Sicherheit und den Schutz für Journalisten anzunehmen. Dieses habe die IFJ den diplomatischen Vertretungen der UN im New York im Oktober präsentiert.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele