„Das war eine dumme, unüberlegte Geschichte, mehr aber auch nicht. Der geständige Verdächtige ist ein blöder Bub, aber kein gefährlicher Verbrecher.“ Nachdem LKA-Ermittler den Waffendieb (17) von Sattledt und Kremsmünster entlarvt haben, herrscht bei der Polizei große Erleichterung, dass nicht mehr dahintersteckt.
Der 17-Jährige hatte - wie berichtet - seit September gemeinsam mit seiner Oma (53) auf fünf Dienststellen geputzt. Bereits einen Monat nach dem Lehrantritt als Reinigungstechniker machte der Türke am 8. Oktober erstmals lange Finger. Er nutzte die Phase bei der Dienstübergabe um 7 Uhr früh, um unbemerkt in den Waffenraum der Polizeiinspektion Sattledt zu gelangen und dort eine Glock 17 zu stehlen, die er in seiner Kleidung verborgen hinausschmuggelte.
Personalauswahl zu überdenken
Die Türen zu den Waffenkammern schließen nicht automatisch, sondern müssen zugedrückt werden. Diesen Umstand hatte der Langfinger ausgenutzt und angelehnte Türen aufgemacht. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl regt an, über den Einbau von automatischen Schließern nachzudenken. Auch die Personalauswahl beim Putzdienst sei zu überdenken.
Langfinger hatte Glück
Der erste Diebstahl flog ein paar Tage danach auf, doch dann hatte der junge Dieb unverhofftes Glück. Ein altgedienter Gruppeninspektor jagte die internen Ermittler in die falsche Richtung, indem er behauptete, er habe die Dienstwaffe einem unbekannten Kollegen geliehen. Derzeit ist der Polizist aufgrund einer massiven Kehlkopfentzündung fast verstummt. Bisher blieb er bei seinen Aussagen. Als der Türke am 21. November in Kremsmünster die zweite Pistole stahl, entlarvte eine SOKO den Burschen endlich. Ihm drohen theoretisch bis zu zwei Jahre Haft.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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