Mord und Selbstmord:

„Gemeinsamer Tod war für Ehemann einziger Ausweg“

Oberösterreich
03.11.2018 10:00

Die Tragödie von Schörfling, wo der krebskranke Walter R. (84) seine an Demenz leidende Frau Ingeborg (75) mit in den Tod nahm, ist kein Einzelfall. Psychiater und pro-mente-Chef Dr. Werner Schöny weiß, dass bei solchen Fällen im Vorfeld Hilfe oft übersehen wird.

„Krone“:Wie würden Sie diese Tragödie bezeichnen?

Werner Schöny: Ich gehe von einem erweiterten Suizid aus. Der Mann sah keinen Ausweg mehr, wollte seine hilflose Frau nicht zurück lassen.

Sind solche tragischen Fälle zu verhindern?

Sie kommen leider immer wieder vor. Viel häufiger noch Suizide von älteren, kranken Menschen, die an Demenz oder Depressionen leiden. Wir wissen nur, dass bei Patienten, die betreut werden, diese Reaktionen in der Regel ausbleiben.

Viele wissen gar nicht, dass es Hilfsangebote gibt.

Das wollen wir jetzt auch ändern, diese ins Bewusstsein rufen. Es ist schon wichtig, dass Nachbarn und Angehörige aufmerksam sind, wenn sich jemand verändert, sich zurückzieht. Nachfragen, zuhören, da sein

Auch dieses Paar lebte sehr zurückgezogen.

Demenz-Patienten neigen zum Rückzug, verlieren soziale Kontakte. Die Partner sind eingespannt mit der Betreuung, haben keine Zeit mehr. Ein Teufelskreis, wenn man es übersieht.

Vor einem Jahr erschoss im Mühlviertel ein Unternehmer seine Frau und sich, aber wegen Finanz-Problemen.

Das ist eine ganz andere Motivation. Für Außenstehende nicht nachvollziehbar, im Gegensatz zur Tat in Schörfling.

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