Prozess vertagt

Iraker half Landsmann bei der Flucht aus Anstalt

Oberösterreich
29.10.2018 18:00

Wortreich, aber nicht geständig verantwortete sich ein Iraker (48), der im August einem Landsmann zur Flucht aus dem Forensischen Zentrum in Asten (OÖ) verholfen hatte. Er gab dem psychisch kranken Mann, der nach einem Mordversuch in den Maßnahmenvollzug eingeliefert worden war, 150 Euro Bargeld.

„Ich finde, dass das Gericht und die Behörden schuldig sind“, sagte der in Wien lebende Iraker vor der Linzer Richterin Karin Roider aus. Acht Jahre habe der 31-Jährige Eingewiesene auf seinen - letztendlich negativen - Asylbescheid gewartet, und erst dadurch sei er auf die schiefe Bahn gekommen. Er habe ihm 150 Euro gegeben, damit er zu seiner Familie zurückkehren könne.

Dass er sich damit zum Fluchthelfer gemacht hat, davon wollte er am Montag nichts mehr wissen. Dabei hatte sich der Familienvater einen Tag nach der Flucht des Freundes bei der Polizei gestellt und ein Geständnis abgelehnt. Ein Geständnis, das er nun immer wieder abänderte und abschwächte. So behauptete er, geglaubt zu haben, der Flüchtige habe seine Strafe abgesessen. Oder dass er nur geholfen habe, um seine Familie im Irak vor Repressalien zu schützen

Die Richterin will nun den Geflüchteten, der derzeit in den Niederlanden in Auslieferungshaft sitzt, befragen.  Vertagt. Als Folge der Flucht wird nun zumindest das Personal im Forensischen Zentrum aufgestockt.

Claudia Tröster, Kronen Zeitung

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