Mehr Vogel, wenig Dino

Forscherteam identifiziert neue Archaeopteryx-Art

Das in Daiting gefundene Fossil des Archaeopteryx albersdoerferi

(Bild: Wikipedia/H. Raab (CC BY-SA 3.0))

Die Urvogel-Sippe bekommt Zuwachs: Ein internationales Forscherteam hat eigenen Angaben zufolge eine neue Art des Urvogels Archaeopteryx identifiziert. Sie besitze mehr Gemeinsamkeiten mit den Vögeln, als mit ihren Dinosaurier-Vorfahren, sagte Per Ahlberg von der Universität Uppsala in Schweden.

Besser als in früheren Studien könne man nun schlüssig zeigen, dass der Archaeopteryx ein ursprünglicher Vorläufer der Vögel sei, schreibt die Wissenschaftler im Fachjournal „Historical Biology“. Ihre Erkenntnisse gewannen die Forscher mithilfe der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF), einer Großforschungseinrichtung im schweizerischen Grenoble.

Künstlerische Rekonstruktion eines Archaeopteryx albersdoerferi

(Bild: APA/dpa/Zhao Chuang)

Versteinerung mittel CT untersucht
Das Fossil, das man 1876 einem Steinbruch im bayerisch-schwäbischen Ort Daiting gefunden hat, wurde dort mittels hochauflösender Computertomographie untersucht. Die Wissenschaftler gaben der neuen Art den Namen Archaeopteryx albersdoerferi - nach dem heitugen Eigentümer des Fossils, dem Paläontologen Raimund Albersdörfer.

Nur wenige Exemplare des Urvogels weltweit gefunden
Weltweit sind nur rund ein Dutzend Archaeopteryx-Exemplare bekannt, die alle aus Bayern stammen. Ihr Alter wird auf etwa 150 Millionen Jahre geschätzt. Der Urvogel aus Daiting gilt als Besonderheit, weil er rund 400.000 Jahre jünger ist, als die anderen. Das nun so gründlich untersuchte Archaeopteryx-Exemplar ist das achte, das gefunden wurde.

Ein versteinertes Exemplar des Urvogels Archaeopteryx

(Bild: APA/Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie/Tischlinger)

Oliver Rauhut von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München ist skeptisch, ob es sich tatsächlich um eine neue Art handelt. Beim Archaeopteryx habe man noch ein sehr schlechtes Verständnis der Unterteilung in Arten, sagte der Paläontologe. Das Daitinger Exemplar sei zudem mit einer extrem detaillierten Computertomographie untersucht worden. Die Frage sei, was man finden würde, wenn man die anderen genauso untersuchen würde.