Stadt plus 8 Gemeinden

Dieses neue Öffi-Ticket ist wie eine Revolution

Salzburg
22.10.2018 09:05

Von Freilassing bis Bergheim, von Elsbethen bis Wals, von Grödig bis Elixhausen, von Hallwang nach Anif - und mitten drinnen die Stadt Salzburg: Stefan Schnöll hat mit seiner neuen 365 Euro-Jahreskarte für den Zentralraum eine Öffi-Revolution ausgelöst. Der Ausbau des O-Bus-Netzes ist die logische Folge.

Erst nach einer kurzen Nachdenk-Pause wird vielen bewusst, was das „Ein-Euro-pro-Tag“-Ticket bedeutet und welche Auswirkungen es hat.

Denn mit haarsträubenden Aussagen haben Bürgermeister von Umlandgemeinden bisher die Verlängerung der O-Bus-Linien abgelehnt.

So wollte der Red Bull-Konzern auf eigene Kosten die Linie 7 um rund 800 Meter bis in die frühere Rainerkaserne verlängern, wo das neue Zentrum im Entstehen ist.

Bürgermeister Franz Tiefenbacher lehnte ab, da seiner Meinung nach die Oberleitungen das Ortsbild stören. Was er nicht sagte: Neben der Straße zum Red-Bull-Zentrum führt eine Stromleitung, die Westbahn fährt durch Elsbethen.

Auch in anderen Orten gab es jede Menge Ausreden. Eine Ausnahme: Richard Hemetsberger, Bürgermeister von Grödig. Er stimmte einer Verlängerung der O-Bus-Linie 5 zu.

Wie Verlängerungen verhindert werden

Der frühere Bürgermeister Heinz Schaden sagte die Finanzierung der Oberleitung bis zur Autobahn zu. Das Projekt schien vor der Verwirklichung zu stehen, da kam die Salzburg AG mit ihrer Idee: Elektro-Batterien sollten den O-Busses ihre Fahrt in die Untersberg-Gemeinde ermöglichen.

Der frühere Bürgermeister Helmut Mödlhammer hat in seiner Amtszeit die Verlängerung der O-Bus-Linie 4 ermöglicht: Selbstverständlich mit Oberleitungen, denn dadurch dauerte die Verwirklichung des Projekts nur kurze Zeit.

Ausgesprochenes Pech für die Gegner der Oberleitungen: Denn die Reserve-Batterien (die in stärkerer Ausführung in Grödig verwendet werden sollten) sind in einigen neuen O-Bussen kaputt, sie können derzeit nicht ersetzt oder repariert werden. Bei Baustellen oder kurzen Umfahrungen sind diese Fahrzeuge sozusagen hilflos.

Ein Experte zur „Krone“: „Man kann natürlich sagen, das seit 1940 ohne Unterbrechung bestehende System mit den Oberleitungen sei veraltet und man wolle auf selbstfahrende Busse oder Batterie-Fahrzeuge warten. Dann dauert es noch viele Jahre.“

In Graz sind die aus China stammenden Batterie-Busse gescheitert, sie mussten wegen Explosionsgefahr außer Dienst gestellt werden.

Ansturm wird die ärgsten Kritiker überzeugen

Stefan Schnöll und seine Planer sind davon überzeugt, dass der Ansturm auf die ab 13. Dezember 2019 gültigen 365 Euro-Tickets auch die ärgsten Kritiker überzeugen wird. Diese Super-Karte gilt nicht nur für O-Bus und Albus, sondern auch für die Schnellbahn.

Für die Pendler von Bergheim ein besonderer Anreiz: Das Ticket für den Zentralraum ist natürlich auch für die Lokalbahn bis zum Hauptbahnhof gültig.

Acht Gemeinden werden mit dem Öffi-Ticket an die Stadt „eingemeindet“ .. .

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