Maurer, Maler, Fliesenleger - vor allem in der Baubranche zieht es Firmen aus den Nachbarstaaten nach Niederösterreich. Hier müssen sie aber Sozial- und Lohnstandards einhalten, was oft nicht der Fall ist. Gestern kontrollierte die Finanzpolizei an sieben Grenzübergängen.
Freitag in der Früh, es ist noch stockdunkel. Um fünf Uhr holen Finanzpolizisten am Grenzübergang in Drasnenhofen im Bezirk Mistelbach den ersten Lkw aus der Kolonne. Kontrolliert werden Firmenfahrzeuge. „Aber vor allem auch solche, die zwar privat aussehen sollen, jedoch mit Baumaterial und Werkzeug vollgestopft sind“, erklärt ein Beamte mit einem Augenzwinkern.
Vor Ort sind auch Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl und Wolfgang Ecker, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. Ihnen sind solche Planquadrate ein Anliegen. „Unsere heimischen Unternehmer scheuen keinen Wettbewerb, aber es geht um Fairness“, betont Zwazl. Hier geht es um den Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping. Und da fährt die Truppe um Michael Aigner, Chef der Finanzpolizei in Niederösterreich, auch rasch Erfolge ein: Gleich bei den ersten 20 Kontrollen gibt es 16 Beanstandungen. „Meist fehlen Lohnunterlagen oder die Bescheinigungen über die Anmeldung bei der Sozialversicherung“, sagt Aigner (siehe Daten & Fakten). Die Wichtigkeit einer solchen „Aktion scharf“ an der Grenze unterstreicht Spartensprecher Ecker: „Wer die Regeln nicht einhält, muss Konsequenzen spüren!“
Christoph Weisgramm, Kronen Zeitung
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