Bei knapp 400.000 Österreichern blieben die TV-Geräte am Samstagabend finster. Stattdessen genossen sie das vielfältige Programm in 700 Kultureinrichtungen im Land. Allein 35.000 Besucher strömten zur „Langen Nacht der Museen“ in Salzburg und erfuhren allerhand Wissenswertes über Ski, Mammuts und anderes mehr.
„Wir wussten nicht, was uns erwartet. Mit so viel Interesse an unserer Arbeit hätten wir niemals gerechnet“, blickt Hans Müller, Obmann des Landesskimuseums in Werfenweng, auf eine erfolgreiche Premiere bei der „19. Langen Nacht der Museum“ zurück. Er und sein Team klinkten sich heuer nämlich zum ersten Mal in der Stadt Salzburg ein, um im „Das Kino“ die Raritäten rund um den beliebtesten Wintersport zu präsentieren.
„Wir zeigten drei Paar der ältesten Ski aus dem Jahr 1870, den Slalom-Ski von Michi Walchhofer mit seinen 2,10 Metern, die Bretter von Hannes Reichelt, mit denen er trotz Bandscheibenvorfall in Kitzbühel gewann, oder auch den Bleiski, mit dem Annemarie Moser-Pröll 18 Weltcupsiege einfuhr“, gab Müller den Gästen einen Querschnitt. Er stellte auch fest, dass etliche Salzburger noch nicht wussten, dass die Holz-Firma „Kaindl“ mit Sitz in Wals-Siezenheim von 1968 bis 1973 Ski herstellte.
Unbestritten die meiste Aufmerksamkeit erregte allerdings jener Ski, auf dem Hermann Maier an einem Freitag den 13. anno 1998 seinen legendären Salto bei den den Olympischen Winterspielen im japanischen Nagano hatte. „Auf einmal herrschte ein gewaltiger Andrang. Alle wollten die Bretter fotografieren“, so der Kustos.
Auch beim ersten und zweiten Teil des Films „Fuchsjagd“ war der Kinosaal bummvoll. Über die ganze Öffnungszeit verteilt kamen kulturaffine Nachtschwärmer, um tiefer in die Welt des Wintersports von damals einzutauchen.
Parallel dazu hatte auch das Skimuseum in Werfenweng geöffnet. Die Sonderausstellung „Kopfwelten“ von Bildhauer Siegried Tscholl - die „Krone“ hat berichtet„ - lief bestens an, und Bergfex Herbert Gschwendtner hielt die erste Lesung in der neuen “Sepp Forcher-Stube„ ab.
3000 Besucher wollten das Mammut sehen
Nicht weniger erfolgreich war die Ausstellung “Eiszeit und Klima„ im Haus der Natur, die in einem Monat fertig sein wird. Bereits am Samstag wurden die ersten Einblicke in jene Zeit gegeben, in der vor 200 Millionen Jahren die Menschen entstanden sind. “Nach dem Bericht in der ,Krone’ über unser gigantisches Mammut ereilten uns viele Fragen darüber, und alle Besucher waren neugierig auf das lebensechte Modell, das mit einem Kran in unsere Innenhofterrasse gehievt wurde", schildert Museums-Direktor Norbert Winding.
Wie auch schon in den Vorjahren flanierten 3000 Interessierte durch das Haus der Natur und begegneten neben dem Mammut auch Wollnashörner, Riesenhirsche und Höhlenbären.
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