Kristina Kahlert

In Minute 50: Der Sturz aus dem Premierenhimmel

Salzburg
22.09.2018 07:30

Kristina Kahlert fieberte auf die Premiere am Donnerstag im Schauspielhaus hin. Ihre Rolle als Medea in „Das Goldene Vlies“ von Franz Grillparzer ist die größte Herausforderung der Topathletin bisher. Doch dann kam alles ganz anders: Sie stolperte so unglücklich, dass sie sich den rechten Unterarm auskugelte.

Mit einer „emotionalen und körperlichen Intensität“, wie es Schauspielhaus-Chef Robert Pienz beschreibt, legte Kristina Kahlert als Medea einen sensationellen Start hin. Doch dann kam der Fall in Minute 50: „Sie ist gestolpert und auf den rechten Arm gefallen. Vom Publikum aus war zu sehen, dass der Arm heraußen ist“, beschreibt Pienz die schrecklichen Bilder nach dem Sturz.

Es folgten Fassungslosigkeit und der totale Schock seitens des Schauspielhaus-Teams und der Zuschauer.

Das Unglaubliche: Die Schauspielerin und Triathletin hat die Szene trotz Ellbogenluxation noch zehn Minuten lang weitergespielt. Und das trotz irrer Schmerzen - sie stand kurz vor der Ohnmacht.  An die beiden Ärzten richtend sagte sie: „Wenn Sie mich einrenken, trete ich gleich wieder auf.“

Doch die Antwort der Mediziner fiel ernüchternd aus: „Selbst wenn wir dürften, könnten wir es zu zweit nicht. Es braucht dazu vier Leute, die an den Bändern ziehen.“ Im Rettungswagen folgte sogar noch eine Entschuldigung in Richtung Regisseur, der noch auf der Bühne betonte: „Der Faktor Mensch ist für unseren Beruf das Entscheidende.“

Die Nacht musste sie im Unfallkrankenhaus verbringen. Untersucht wurde sie auf etwaige Splitterbrüche und Risse. Eine Diagnose steht noch aus. „Inzwischen wurde ihr Arm wieder eingerenkt. Eingegipst bis zur Schulter läuft Kristina im Spital die Treppen auf und ab, sie will raus, will zurück auf die Bühne“, spricht der Intendant von einer unglaublichen Kämpferin.

Heute wäre die nächste Vorstellung auf dem Spielplan gestanden, diese entfällt natürlich. Ob es kommenden Dienstag und Mittwoch weiter geht, wird sich zeigen. Pienz jedenfalls geht stark davon auf, dass die durch ihren Sport bedingte Verletzungserprobte in den nächsten Tagen wieder auf der Bühne stehen wird.

Das Skurrile: Einige aus dem Publikum glaubten, der Unfall sei ein Teil der Inszenierung.

Sandra Aigner
Sandra Aigner
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