Linzer Südbahnhofmarkt

„Laut Polizei bilden wir uns das alles nur ein!“

Oberösterreich
19.09.2018 05:45

Ein breites Maßnahmenpaket für den Südbahnhofmarkt wollen die Stadtgranden von Rot und Blau unter Einbeziehung von Experten bei der heutigen Sicherheitskonferenz schnüren. Um die aktuelle Situation zu entschärfen - eine, welche die Politiker nur vom Hörensagen kennen. Nicht so Anrainerin Sabine Prunner.

„Krone“:Frau Prunner, Sie waren vergangene Woche beim Termin mit Bürgermeister Klaus Luger, wo die aktuelle Situation am Südbahnhofmarkt Thema war, mit dabei?
Sabine Prunner: Das war ich. Aber eigentlich nur zufällig, nachdem wir Anrainer keine Einladung bekommen hatten.

„Krone“:Wie war ihr Gefühl dort?
Prunner: Nicht gut. Es wurde mehrfach betont, dass man etwas für diese armen kranken Menschen tun muss. Dass wir aufgrund der Situation arm sind, sieht keiner.

„Krone“:Wie hat der beim Termin anwesende Polizeikommandant die Lage bewertet?
Prunner: Der nahm unsere Schilderungen nicht ernst. Laut ihm bilden wir uns alles nur ein. Es wäre ja schließlich noch nicht groß was passiert. Und auch dass beim Markt mit Drogen gehandelt wird, hat er abgestritten.

„Krone“:Sie wohnen in der Eisenhandstraße, blicken von ihrem Schlafzimmerfenster auf das Areal runter. Was erleben Sie da tagtäglich?
Prunner: Wer nicht hier lebt, kann sich das gar nicht vorstellen. Vor zehn Jahren, als ich einst hierher gezogen bin, galt es noch als eine feine Gegend zum Wohnen. Nun wird es aber von Tag zu Tag unsicherer. Wenn man abends heimkommt, lungern immer wieder zwielichtige Personen vor dem Haus herum. Und auch in der Nacht wache ich nahezu täglich mindestens zweimal auf, weil unten welche rumschreien oder gerauft wird.

„Krone“:Wann würden Sie sagen, ist es am Schlimmsten?
Prunner: Das ist definitiv am Wochenende. Wenn ab Samstag um 15 Uhr am Südbahnhofmarkt die letzten Kojen zusperren, bevölkern diese Menschen den ganzen Markt. Teilweise ist es so arg, dass man sich nicht einmal mehr traut, das Altglas zu den Containern runterzubringen.

„Krone“:Was soll sich für die Zukunft am Markt ändern?
Prunner: Es muss rasch etwas passieren. Ich fühle mich nicht mehr sicher, spiele mit dem Gedanken wegzuziehen. 

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