Take The A-Train:

Bunte und schräge Vögel

Salzburg
14.09.2018 07:33

Music Festival: 40 Bands nehmen bis Sonntag Fahrt auf

Dass auf den „A-Train“ so viele Passagiere aufspringen - letztes Jahr waren es 11.000 -, und das Festival das Bahnhofsviertel von einer sozialen Wüste in eine kulturelle Oase verwandelt, damit hätten Andreas Neumayer und Markus Rauchmann selbst nicht gerechnet.

Ursprünglich wollten die Musikenthusiasten die Gegend nämlich nur ein wenig beleben, mittlerweile bringen sie sie allerdings mit 40 Acts, die mit einem Mix aus Worldmusic, Jazz, Crossover, Hip Hop oder Swing auf 25 Bühnen aufwarten, richtig zum Beben.

„Dass sich ,Take The A-Train’ in den letzten drei Jahren so gut entwickeln konnte, liegt zum einen daran, dass wir das Streckennetz immer mehr ausweiten - heuer machen wir erstmals entlang des EURegio-Raums von Schwarzach bis Laufen Station. Zum anderen wollen aber auch immer mehr Bands mit uns Fahrt aufnehmen, was uns natürlich ganz besonders freut“, so die Veranstalter. Zurecht, denn heuer haben u.a. Hackedepicciotto angeklopft!

Wer sich jetzt fragt, wer zum Teufel ist das, dem sei verraten, dass es sich dabei um das Künstlerpaar Alexander Hacke, der Bassist der Einstürzenden Neubauten, und Danielle de Picciotto, Leadsängerin der Band Space Cowboys und Mitbegründerin der Love Parade handelt.

Immer noch keinen Plan? Na dann, dürfte es spätestens bei ihrem Auftritt am Freitag in der Fahrradwerkstatt „Carla Velorep“ klingeln. In der Elisabethstraße wird das Duo nämlich mit existenzialistische, akustische Klanglandschaften, die gleichzeitig brüllen und vibrieren, garantiert jeden wachrütteln.

Wer lieber in tiefschwarze-, gepaart mit schräg-humorvolle Texten à la Ludwig Hirsch und Voodoo Jürgens versinkt, der sollte sich den jungen Wiener Felix Kramer am Samstag ebenfalls im Velorep nicht entgehen lassen. „Er zählt zu den absoluten Durchstartern, die Rhythmik der Texte folgt der Rhythmik der Gitarre und umgekehrt“, schwärmt Neumayer.

Lustig, makaber und melancholisch ist auch der Buntspecht. Bei der Wiener Band werden nämlich Brennnesseln an die Brust gedrückt, Liebesbriefe als Briefbombe verschickt und wer weiß, vielleicht haben sie Samstag am Bahnhofsvorplatz auch noch den „Roten Pfau“ im Schlepptau.

Ein buntes Programm, das nicht nur die Organisatoren wach hält. „Erfahrungsgemäß drückt auch unser Publikum kein Auge zu und harrt tapfer bis zum Sonnenaufgangskonzert aus!“ Klar, schließlich spielt in der Tanzschule Seifert Sonntag um 6.30 Aeham Ahmad auf. Er erlangte als „Pianist in Trümmern“ durch seine Auftritte im Flüchtlingslager Jarmuk internationale Bekanntschaft. „Ich habe sein Buch ,Und die Vögel werden singen’, in dem er seine Geschichte verarbeitet, gelesen, und ihn daraufhin gleich engagiert“, so Neumayer, der u.a. auch noch mit Cari Cari, die gerade die FM4-Charts mit „Mapache“ anführen, oder mit Österreichs besten Trompeter Thomas Gansch und dem Ballaststofforchester aufwartet. Für einen beschwingten Start sorgten gestern bereits Gewürztraminer & der G’mischte Satz.

Tina Laske
Tina Laske
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