„Angstblühen": Dieses Phänomen gibt es heuer, und es lässt Apfel-, Birnbäume und Co. fast unter der Last von Früchten zusammenbrechen. Jetzt bemerkt der Naturschutzbund eine weitere Auffälligkeit: Viele Kastanien stehen allein in Graz in Blüte, teils blühen auch Obstbäume - wie sonst nur im Frühling!
Es erfreut zwar das Auge, aber die Ursache ist leider eine traurige: „Die Bäume sind durch Hitze, Hagel und Schädlinge komplett aus ihrem Biorhythmus“, weiß Prof. Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark. „Es ist so eine Art ,Notblühen’. Vor allem bei Apfel- und Kirschbäumen, Zwetschken und Kriecherln, dazu bekommen wir die meisten Meldungen.“
Aber auch in Graz stünden vor allem Kastanien in zweiter Blüte, hier sieht Experte Gepp die Miniermotte als Hauptgrund. „Das Phänomen hat es immer schon gegeben, früher waren allerdings die Straßenlaternen daran schuld! Durch das Licht haben sie die Bäume durcheinandergebracht.“
Im Südosten trieben verbreitet - heuer wiederum frühzeitig entlaubte - Nussbäume und Eschen neue Blätter aus, „da sie unter Pilzen, Bakterien und Viren massiv leiden“. Weitere Auffälligkeiten laut Gepp: Im Botanischen Garten in Graz blühen Sumpfdotterblumen, „was sie sonst ja nur im Frühling tun. Dafür sind in den Auwiesen in der Radkersburger Gegend die Herbstzeitlosen um drei Wochen zu früh dran.“
Die drastischen Folgen wären im Frühling zu sehen. „Viele Bäume verausgaben sich jetzt so sehr, dass sie im Frühling dann keine Energie haben.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.