Kampf dem Doping

Neuer, einfacherer EPO-Test kommt aus Österreich

Wissenschaft
17.12.2009 15:39
Forscher der Seibersdorf Laboratories, einer Tochter des Austrian Institute of Technology (AIT), haben eine neue, einfachere Methode zum Nachweis von EPO-Präparaten entwickelt. Waren für den Nachweis der im Sport verbotenen Substanzen bisher vier verschiedene Test notwendig, reicht nun ein einziges Verfahren, um gleichzeitig den - u.a. durch Radprofi Bernhard Kohl bekannt gewordenen - Wirkstoff Cera und andere EPO-Substanzen zu identifizieren.

Der als Dopingmittel verwendete Wirkstoff Cera ist ein biotechnologisch hergestelltes EPO-Präparat der dritten Generation. Es ließ sich so wie andere EPO-Substanzen bereits mit Tests nachweisen, allerdings waren für ein komplettes Screening vier Untersuchungen von Harn und Blut notwendig.

Nur mehr einer statt vier Tests
Mit der neuen, von Christian Reichel von den Seibersdorf Laboratories entwickelten Methode, die in der Fachzeitschrift "Drug Testing and Analyses" veröffentlicht wurde, reicht ein einziger Bluttest, um sowohl Cera als auch andere EPOs zu detektieren. Und das bei gleicher, wenn nicht sogar besserer Empfindlichkeit als bisher, wie Reichel am Donnerstag erklärte.

Bevor die neue Testmethode durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zugelassen wird, muss das Verfahren im großen Stil evaluiert und an noch mehr Versuchspersonen als bisher getestet werden. Reichel rechnet damit, dass dies noch rund ein halbes Jahr dauern wird.

Hormon stimuliert Bildung von Erythozyten
EPO (Erythropoietin) ist ein Hormon, das die Bildung der roten Blutkörperchen stimuliert. Mit EPO als Dopingmittel kann der Körper mehr Sauerstoff in die Muskeln transportieren. Bei EPO der ersten Generation war das Hormon unverändert, bei der zweiten Generation waren einige Bausteine ausgetauscht worden und bei der dritten Generation wurde es an eine Trägersubstanz gebunden.

Der Wirkstoff Cera wurde vom Pharma-Konzern Hoffmann-La Roche eigentlich zur Behandlung von Blutarmut bei Nierenkranken entwickelt und ist unter dem Produktnamen Mircera erhältlich.

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