Tracht & Country:

Die Doyens nehmen den Hut

Salzburg
01.09.2018 07:16

Dass die Tracht & Country heuer bereits ihre 100. Auflage feiert, davon hätte 1968, als sie noch unter dem Titel „Mode mit Herz“ mit rund 30 Ausstellern im Kongresshaus über die Bühne ging, wohl kaum jemand zu träumen gewagt.

Der Erfolg - mittlerweile ist sie die bedeutendste Fachmesse für alpinen Lifestyle, bei der zweimal jährlich 220 internationale Experten ihre Kollektionen rund 3500 Einkäufern offerieren - beweist aber nur, dass Tradition und Qualität Bestand haben. „Außerdem scheint die Kreativität der Designer grenzenlos, sie präsentieren sich vitaler denn je! Es ist schön diese Reise mitzugehen bzw. mitzugestalten, denn die Messe bietet den Ausstellern einerseits eine perfekte Bühne, und gleichzeitig dient jeder Stand als Visitenkarte des jeweiligen Unternehmens“, betont Wilfried Antlinger. Und der muss es ja wissen, schließlich ist er seit 1983 als Messeleiter im Einsatz und feiert so selbst beinahe schon die 70. Edition.

Jetzt ist es allerdings an der Zeit das Zepter an seine junge Kollegin Clara Wiltschke zu übergeben. Die gebürtige Wienerin ist zwar erst 27, aber durchaus eine Frau mit Erfahrung. Sie ist seit drei Jahren für die Reed Exhibitions tätig und betreute u.a. die Vienna Autoshow, die Immobilien- oder Gewinn-Messe.

Die „Hofübergabe“ ist anscheinend gerade in Mode, so haben sich doch auch die Doyens der Bekleidungsindustrie Wilhelm Ehrlich und Alfons Schneider aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.

Kein Grund trübsinnig zu werden, vielmehr ließ man Freitag beim Branchenabend anlässlich des Jubiläums eine Ära Revue passieren. Dafür kam klarerweise nur Gexi Tostmann in Frage. Immerhin gilt sie als die Hüterin der Tracht und Volkskultur und verfügt in ihrem Museum in Seewalchen am Attersee über einen unglaublichen Schatz an historischen Kostümen, der bis ins 18. Jhdt. zurückreicht.

Einen Auszug daraus präsentierte sie nun neben aktuellen Modellen von Mothwurf, Schneiders, Meindl oder Luis Trenker, und da wurde schnell klar, dass sich selbstverständlich auch die Jungen sehr gerne Anleihen bei alter Tradition und Handwerkskunst nehmen.

„Die wertvollste Inspiration unserer Marke liegt in der Vergangenheit. Wir versuchen die Geschichte unserer Großväter, der 30er und 40er Jahre, stilvoll und stimmig in die Gegenwart zu tragen“, betont Luis Trenker-Chef Michi Klemera, der auf einer original Südtiroler Bergwiese „Cordes y Butons“ (Saiten & Knöpfe) aus dem Eisacktal aufspielen ließ. Auch das steirische Label Mothwurf vereint Ursprung geschickt mit Zeitgeist, und besinnt sich zum 30-jährigen Firmenjubiläum mit klassischen Leinenkleidern auf seine Wurzeln.

Und Sportalm lässt traditionelles Design wieder aufblühen - Ulli Ehrlich schmückt die Dirndl mit Biedermeier Röschen.

Tina Laske
Tina Laske
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