„Als Stadt Innsbruck machen wir so etwas nicht mehr. Wir opfern keine Bäume mehr für große oberirdische Parkplätze“: Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi findet deutliche Worte für ein Projekt des Landes, das im Innenhof der Berufsschule Mandelsbergerstraße statt Grünzone einen Auto-Abstellplatz vorsieht.
Das Land Tirol will den Innenhof der Berufsschule Mandelsbergerstraße im Westen der Landeshauptstadt einem Parkplatz mit mehr als 70 Stellplätzen opfern. Das zumindest ist die Befürchtung der grünen Stadtführung in Innsbruck.
Das Vorhaben sei aus der Sicht der Verkehrsplanung unnötig und klimatechnisch ein großer Schritt in die verkehrte Richtung, erklärten gestern BM Georg Willi und Umwelt-StR Uschi Schwarzl. „Zurück an den Start“, appellierten sie an das Land und forderten einen Planungsstopp und gemeinsame Überlegungen mit der Stadt Innsbruck.
Rechtlich sei das Projekt von der Stadt nicht mehr zu stoppen, sagt Umweltstadträtin Schwarzl. Sie hoffe aber auf ein Umdenken der Verantwortlichen im Land: „Die Entscheidung zwischen oberirdischen Parkplätzen und einem grünen Park, der auch klimatisch eine wichtige Funktion hat, dürfte den Entscheidungsträgern im Land, die ja ihrerseits ambitionierte Klimaschutzziele verfolgen, eigentlich leichtfallen und auch etwas wert sein.“
Die Stadt hatte schon im ursprünglichen Verfahren den Wert der Grünflächen hervorgehoben und eine Tiefgarage angeregt - in der offiziellen Stellungnahme der Stadt hieß es: „Teilbereiche des Hofes werden gegenwärtig als Parkplatz genutzt. Im Hinblick auf eine langfristig sinnvolle Verdichtung und Verbesserung der Hofqualität wäre die Errichtung einer Tiefgarage im Zuge des Baues der Werkstätte wünschenswert, zumindest sollte die Verbesserung der Hofqualität ein fixer Teil der Aufgabenstellung sein. Auf einen respektvollen Umgang mit dem Baumbestand wird großer Wert gelegt.“
Seitens des Landes wird der Vorstoß der Stadt wie folgt kommentiert: „Derzeit sind keine Maßnahmen geplant, wodurch die Grünflächen im Bereich der Berufsschule Mandelsbergerstraße aufgrund neu entstehender Parkplätze verkleinert werden sollen“, heißt es aus dem Büro LR Tratter. „Im Gegenteil: Uns ist die Bedeutung dieses Parks im Sinne seines Naherholungswertes sowie im Sinne des ganzheitlichen Erscheinungsbildes bewusst. Daher ist es uns ein Anliegen, diese kleine grüne Oase im Westen der Landeshauptstadt zu erhalten: Derzeit ist sogar eine Erweiterung der Grünflächen angedacht.“
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