Neue Zigarre kreiert

Der Tabak kehrt heim in die Steiermark

Steiermark
30.08.2018 07:36

Alles redet vom Ende des Rauchens - und dann das: Mit viel Liebe hat Winzer Johannes Rauch aus St. Peter am Ottersbach eine eigene Nobel-Zigarre entwickelt. Mit ihr lässt er die alte steirische Tabakkultur neu aufleben.

„Zum Wein hat in meiner Familie immer auch der Tabak gehört“, erzählt Johannes Rauch aus Perbersdorf bei St. Peter am Ottersbach. „Mein Opa Alois hat bis 1980 Tabak angebaut. Der wurde von der Österreichischen Tabakregie gekauft und zur Produktion der Großglockner Zigarre verwendet.“

1995: 27 Millionen Zigarren aus Fürstenfeld
Großvater Alois war nicht alleine: Seit Habsburgerzeiten versorgten die steirischen Bauern halb Österreich mit Rauchware. Noch 1995 fertigten in der Fürstenfelder Tabakfabrik 83 Arbeiter 27 Millionen Zigarren. Die Steiermark, so zeigt der Blick in die Geschichte, war ein echtes Tabakland. Doch der Preisverfall im Zuge der Globalisierung setzte dem ein Ende.

Nun hat sich der 33-jährige Jungwinzer Johannes Rauch der alten Familientradition erinnert. „Mich haben die Geschichten vom Großvater und seinen Tabakpflanzen gereizt“, erzählt er. Während den alten Tabakbauern nur der Anbau erlaubt war, sicherte er sich als erster Österreicher zusätzlich die Genehmigung zur Weiterverarbeitung.

2018: 1000 Pflanzen für 1000 Zigarren
In bester Weinlage am Hügelkamm startete er zunächst einen Kleinfeldversuch; jetzt wurde die Fläche auf 0,3 Hektar ausgeweitet. „Das klingt nicht nach viel, aber dort stehen 1000 Pflanzen - für genau 1000 Zigarren“, so Johannes Rauch.

Lange hat er getüftelt, um das ideal harmonisierende Mischverhältnis zwischen zwei Tabaksorten zu finden: der alten heimischen Sorte „Korso“ und dem kubanischen Klassiker „Havanna“. Das Klima jedenfalls sei bei uns ideal: „Weil das Aussetzen erst Ende April erfolgt, haben wir mit dem Spätfrost keine Probleme.“

30 Euro das Stück für aufwändigste Handarbeit
Auch Spritzmittel seien keine nötig, berichtet der Pionier, dessen Familie die ganze Arbeit händisch erledigt - vom Setzen über die Ernte im Dezember und die aufwändige Veredelung bis zum Rollen der 15 Zentimeter langen „Longfiller“. Die kosten stolze 30 Euro das Stück - und sind ab sofort unter der Marke „Ostarrichi“ im Spezialhandel erhältlich.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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