Visum läuft aus

Afrikaner während Schweizer Festival untergetaucht

Ausland
28.08.2018 09:59

Eine ganze Folklore-Musikgruppe mit 28 Mitgliedern ist nach und nach im Schweizer Freiburg verschwunden. Die Künstler aus Burundi reisten für ein Festival an, wo sie Auftritte haben sollten. Es erschien jedoch bereits am Anfang nur die Hälfte der Gruppe. Am Ende standen gar nur mehr drei Musiker auf der Bühne. Auch von ihnen fehlt mittlerweile jede Spur.

Es erinnert ein wenig an ein berühmtes Kinderlied: Von 28 Afrikanern, die in die Schweiz reisten, ist am Ende jeder einzelne verschwunden. Die Gruppe reiste für das Internationale Folkloretreffen Mitte August mit einem Visum für den Schengenraum für drei Monate an. Doch in Freiburg tauchten nur 14 Künstler auf. Beim Finale war das Team auf drei Männer geschrumpft. Jetzt sind auch diese wie vom Erdboden verschluckt. „Normalerweise fahren wir die Gruppen zum Flughafen, von wo aus sie ihre Heimreise antreten. Die Burundier hingegen waren schon verreist“, so der Präsident der Veranstaltung, Jean-Pierre Gauch, gegenüber den „Freiburger Nachrichten“. Er betonte jedoch auch: „Wir sind nicht die Polizei. Wir überwachen unsere Gäste nicht.“

Veranstalter: „Keine Eintrittskarte für Europa“
Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatten die Burundier den Organisatoren erklärt, dass sie in ihrer Heimat Verfolgung ausgesetzt seien. Die Veranstalter machten sie daraufhin auf die Möglichkeit aufmerksam, einen Asylantrag zu stellen. Sie informierten auch die Polizei über den Vorfall: „Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Teilnahme am Festival nicht eine Eintrittskarte für Europa ist“, erklärte Gauch.

So sah der letzte Auftritt schließlich aus:

Visum ist nur mehr wenige Tage gülltig
Doch der Exekutive sind die Hände gebunden, solange die Afrikaner über ein gültiges Visum verfügen. Sie dürfen sich frei im Schengenraum bewegen. Jedoch nicht mehr lange: „Falls sie im Schengenraum kontrolliert werden, sind die Behörden informiert, dass ihr Visum am 5. September ausläuft“, so Emmanuelle Jaquet von Sury, Sprecherin beim Staatssekretariat für Migration, gegenüber der lokalen Zeitung.

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