Dass der Innviertler August „Gust“ Wöginger (43) Klubobmann der ÖVP im Nationalrat ist, soll Oberösterreich ja darüber hinwegtrösten, dass „wir“ keinen Minister, keine Ministerin haben. Doch dürfte der Job möglicherweise ein Himmelfahrtskommando sein, zumindest eine Doppelmühle.
Denn als Klubobmann muss Wöginger das Regierungsprogramm exekutieren, während er zugleich als ÖAAB-Bundeschef besonders Arbeitnehmerinteressen zu vertreten hat. Das führt gelegentlich zu Widersprüchen, zum Beispiel in Sachen Arbeitszeit („12-Stunden-Tag“) oder bei der Sozialversicherungsreform.
„Wöginger soll sich entscheiden“
Punktuell schlägt sich Kritik an Wöginger da auch in bürgerlichen Medien nieder, etwa vom schwarzen Tiroler AK-Präsidenten Erwin Zangerl, der kürzlich meinte, Wöginger werde sich zwischen „einer Karriere als Klubobmann und der harten Arbeit als ÖAAB-Obmann“ entscheiden müssen.
„Ich sitze am Verhandlungstisch“
Daher die „Krone“-Frage an Wöginger, ob er nicht selber manchmal das Gefühl habe, zwischen zwei Sesseln zu sitzen, siehe Karikatur. „Nein“, meint er, und nutzt ein in solchen Fällen gängiges Argument: „Ich glaube, es ist wichtig, dass man mit am Verhandlungstisch sitzt. Sonst schaut das Ergebnis anders aus.“ Als Beispiel nennt er die AUVA-Reform.
Viele Themen für Arbeitnehmer
Das Zweite: „Ich bin seit 15 Jahren im Parlament. Wir haben noch nie so viele Themen für Arbeitnehmer beschlossen, wie im letzten Halbjahr, zum Beispiel den Familienbonus, das Lehrlingspaket, die zusätzlichen Polizei-Arbeitsplätze.“
Weiter „voll motiviert“
Er sei weiter voll motiviert, beteuert Wöginger jedenfalls im „Krone“-Gespräch. Zugleich meint er: „Ich habe Verständnis, dass man sagt, naja, das eine oder andere ist nicht ganz in meinem Sinn.“
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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