Eindrucksvolle Bilanz

Holzkonzern Egger mit Umsatz-Allzeithoch

Tirol
26.07.2018 15:35

Der Holzkonzern Egger mit Stammsitz in St. Johann (Tirol) kann für das abgelaufene Geschäftsjahr erneut mit einem Umsatzrekord aufwarten. Der Umsatz stieg von 2,38 Mrd. Euro im Jahr 2016/2017 auf ein neues Allzeithoch mit 2,68 Mrd. Euro (plus 12,5 Prozent). Der operative Gewinn (EBITDA) erfuhr eine noch größere Steigerung, nämlich um 22,6 Prozent, von 363,7 Mio. Euro auf 445,8 Mio. Euro.

Auch das operative Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 21 Prozent auf 191 Millionen Euro (2016/2017: 158 Millionen Euro), teilte das Unternehmen am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in St. Johann mit. Positiv auch das Ergebnis vor Steuern: Dieses erhöhte sich um 24 Prozent auf 151 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern steigerte sich von 90 Millionen Euro auf 149 Mio. Euro. Der geringe Unterschied zum Ergebnis vor Steuern sei auf einen latenten Steuerertrag aus Russland zurückzuführen, aus dem ein Steuergewinn entstanden sei, so Egger-Finanzchef Thomas Leissing. Gesteigert werden konnte zudem die Eigenkapitalquote der Gruppe - sie lag bei 40,5 Prozent (2016/17: 37,5 Prozent). Die EBITDA-Marge übertraf laut Leissing mit 16,6 Prozent überdies das Niveau der Vorjahres. Die Egger-Gruppe beschäftigt derzeit 9.229 Mitarbeiter - um rund zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Neues Werk in Argentinien als Umsatztreiber
Das große Umsatz-Plus sei teilweise „organisch“ begründet, zum Teil sei es auf Akquisitionen zurückzuführen, meinte der Finanz-Chef. Einen wesentlichen Anteil habe dabei das mit Oktober 2017 übernommene neue Werk in Argentinien, das sich mit sieben Monaten im Umsatzergebnis niederschlage. „Wir sind eingebettet in ein positives Marktumfeld. Es gibt eine positive Konjunktur in allen Märkten. Wir wachsen auch profitabel“, betonte Leissing.

Rückgänge in der Türkei
Eine zunehmende Rolle spielen außereuropäische Länder im Egger-Gesamtumsatz. In Südamerika und den weiteren Überseeregionen wurden laut den Verantwortlichen 2017/2018 bereits 11,2 Prozent der Umsatzerlöse erzielt (Vorjahr: 7,6 Prozent). Die Umsätze des für die Gruppe wesentlichsten Marktes Westeuropa (59,3 Prozent des Gesamtumsatzes; Vorjahr: 63 Prozent) sowie der Märkte Zentral- & Osteuropa und Russland (29,6 Prozent des Gesamtumsatzes; Vorjahr: 29,4 Prozent) haben sich stabil entwickelt. Einzig die politische Situation in der Ukraine und rückläufige Umsätze mit Fußböden in der Türkei wurden auf der Negativ-Seite verbucht. Diese Einflüsse seien aber durch Umsatzzuwächse in anderen Verkaufsgebieten der Region kompensiert worden.

483,8 Millionen Euro investiert
Im Geschäftsjahr 2017/2018 investierte Egger die Rekordsumme von insgesamt 483,8 Mllionen Euro. Davon entfielen 70,5 Mio. Euro auf Erhaltungsinvestitionen und 413,3 Mio. Euro auf Wachstumsinvestitionen. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnete Leissing mit beträchtlichen Investitionen von über 300 Mio. Euro. Zwei weitere Produktionsstandorte befinden sicher derzeit in Bau bzw. Planung: Anfang September 2017 wurde mit der Errichtung eines neuen Werks in Biskupiec, Polen, begonnen. Die Bauarbeiten sind planmäßig vorangeschritten, bis zum Jahresende 2019 soll nach Erhalt aller erforderlichen Genehmigungen mit der Produktion von rohen und beschichteten Spanplatten begonnen werden, berichtete Walter Schiegl, Gruppenleiter für Produktion und Technik. Indes ist die Errichtung des Spanplattenwerks mit Beschichtungskapazitäten im US-amerikanischen Lexington, dem ersten der Gruppe in Nordamerika, in Vorbereitung und soll bis Ende 2020 erfolgen.

Großbritanniens Brexit bereitet Sorge
Für das Geschäftsjahr 2018/2019 rechneten die Egger-Verantwortlichen mit einem weiter anhaltenden Wirtschaftswachstum. Weniger Sorgen als die Währungsinstabilität in Argentinien schien ihnen indes der Brexit zu machen. Man sei in Großbritannien lokaler Produzent und produziere ausschließlich für den lokalen Markt, so Leissing. Die Importe nach Großbritannien würden schwieriger werden - dies sei sogar eine Chance für den Egger-Standort dort.  Das Familienunternehmen besteht seit 1961. Derzeit wird an 18 Standorten eine umfassende Produktpalette aus Holzwerkstoffen (Span-, OSB- und MDF-Platten) sowie Schnittholz hergestellt.

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