EU-weite Gehaltsschere

SPÖ: „Lohndruck durch Zwölfstundentag noch erhöht“

Österreich
24.07.2018 11:15

Die internationale Lohnschere wird größer, der Druck auf Arbeitnehmer, für weniger Geld mehr zu arbeiten, steigt. Nachdem aktuelle Zahlen aus der Schweiz die Kluft besonders zwischen Ost- und West- bzw. Mitteleuropa in Sachen Gehalt zeigen, fordert die SPÖ nun Maßnahmen. Denn besonders durch den Zwölfstundentag sei der Druck auf die Erwerbstätigen weiter erhöht worden, sagt Bundesgeschäftsführer Max Lercher.

Ein Arbeitnehmer in Rumänien verdient pro Jahr im Durchschnitt das, was ein Österreicher im Monat verdient, wie eine Statistik aus der Schweiz zeigt. Um dieser Ungleichheit zu entgehen, zieht es viele in die lohntechnisch besser gestellten Länder. „Die 50-jährige arbeitslose burgenländische Schuhverkäuferin hat das Problem, dass eine 20-jährige ungarische Verkäuferin billiger ist als sie. Die Folge: Die 50-Jährige wird keinen neuen Job finden, die 20-Jährige wird ihn bekommen“, fasst man es in der SPÖ gegenüber krone.at zusammen.

SPÖ: „Abschaffung des Beschäftigungsbonus begünstigt Lohndumping“
Die Abschaffung des Beschäftigungsbonus durch die türkis-blaue Bundesregierung begünstige derartige Entwicklungen: „Zwei Milliarden Euro waren dafür vorgesehen gewesen, wenn Firmen Mitarbeiter anstellen, die in Österreich arbeitslos gemeldet sind. Für diese Personen wären dann 50 Prozent der Lohnnebenkosten für drei Jahre gefördert worden. Dadurch wäre es für Unternehmen attraktiver gewesen, arbeitssuchende Menschen aus Österreich anzustellen, anstatt Menschen aus dem EU-Ausland anzuwerben.“ Doch diese Maßnahme wurde von der Regierung Anfang des Jahres gekippt.

Lercher fordert daher, den Beschäftigungsbonus wieder einzuführen, um heimische Arbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen und den Arbeitsmarkt vor Lohndumping zu schützen: „Denn die großen Lohnunterschiede in Europa üben Druck auf den österreichischen Arbeitsmarkt und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus.“

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