Große Verunsicherung:
Ortschefs bangen um Gelder für die Kinderbetreuung
Die Debatte um die Kinderbetreuung hat nicht nur die Landeshauptleute in Alarmbereitschaft versetzt. Auch Bürgermeister sind beunruhigt. Viele Gemeinden stellten zuletzt wegen attraktiver Finanzspritzen von Hort- auf Nachmittagsbetreuung in Schulen um. Nun fürchten die Ortschefs, auf den Kosten sitzenzubleiben.
Vor fünf Jahren war in Oberösterreich mit 234 Horten der Höchststand erreicht. Seit 2013 und der damaligen 15a-Vereinbarung zum Ausbau ganztägiger Schulformen legten viele Gemeinden den Rückwärtsgang ein - siehe Grafik. „Uns wurde im Zuge der Debatte um einen Hortneubau von der damaligen Bildungslandesrätin Doris Hummer empfohlen, statt Hort- auf Nachmittagsbetreuung in der Schule umzustellen“, seufzt der Weißkirchner Bürgermeister Norbert Höpoltseder (SPÖ).
Ohne Förderung eine Abgangsgemeinde
Der Gemeinde wurde eine bessere Finanzierung zugesagt, Versprochenes auch eingehalten. Die Betreuung der rund 80 Kinder im Ort belastet die Gemeinde dank der Beiträge der Eltern und der Finanzspritze von rund 9000 Euro pro Gruppe nur gering. „Das könnte sich jetzt ändern. Wenn im Zuge der neuerlichen 15a-Vereinbarung die Förderung nicht mehr fließt“, malt der Ortschef schwarz. Die Gemeinde würde den Haushalt plötzlich nicht mehr ausgeglichen gestalten können.
Gesetzt läuft erst 2019 aus
Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) geht davon aus, dass es im kommenden Schuljahr keine Veränderungen geben wird. „Das Bildungsinvestitionsgesetz läuft erst 2019 aus“, will sie sich angesichts der oft überraschenden Entscheidungen der Bundesregierung in der Kinderbetreuung aber nicht festlegen.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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