Welle der Begeisterung

15.800 Kroaten fiebern dem WM-Finale entgegen

Oberösterreich
15.07.2018 07:30

Das heutige WM-Finale löst bei den vielen in Oberösterreich lebenden Menschen kroatischer Herkunft eine nie dagewesene Euphorie aus. Vor dem Anpfiff ist für viele Kroaten der Gang in die Kirche Pflicht.

Sonntag, 13 Uhr, Pfarre St. Stephan in Wels-Lichtenegg: Das ist für viele in der Messestadt und in den Umlandgemeinden lebenden Kroaten mit römisch-katholischem Glauben Woche für Woche ein Pflichttermin. Am Tag des WM-Finales, ist es aber ein absolutes Muss!

„Mit Gottes Hilfe werden wir Weltmeister“
Im Endspiel gegen die favorisierten Franzosen wollen die Fans der „Feurigen“ um Hilfe von „Oben“ bitten. „Wir sind ein sehr gläubiges Volk. Gott wird uns auch im Endspiel helfen - mit seiner Hilfe werden wir Weltmeister“, ist Anita Bilanovic überzeugt. Die 27-jährige Bürokauffrau aus Marchtrenk hat vor jedem Match der kroatischen Nationalmannschaft gebetet.

In Oberösterreich leben rund 15.800 Kroaten
Tiefgläubig und regelmäßiger Kirchengänger ist auch Mato Simunovic aus Wels. Der 55-Jährige ist Bezirksgeschäftsführer der SPÖ Wels und engagiert sich auch im Dachverband der kroatischen Gemeinschaft Oberösterreichs. Diese Institution ist für viele der rund 15.800 im Land ob der Enns lebenden kroatischen Staatsbürger eine wichtige Anlaufstelle. Zentrale Treffpunkte sind auch die sieben kroatischen Kulturvereine, die über das ganze Bundesland verteilt sind. Die „Metropolen“ sind übrigens Linz und Wels mit rund 3000 und 2000 kroatischen Staatsbürgern und mindest doppelt so vielen Österreichern mit kroatischen Wurzeln.

Public Viewing am Minoritenplatz
Seit 1991 ist auch Simunovic ein Welser. „Ich fühle mich auch als Österreicher“, gibt der dreifache Familienvater zu. „Natürlich weiß ich aber auch, woher ich komme“, sprach er - und streifte sich voller Stolz das rot-weiß-rote Teamdress der Kroaten über. Wie schon beim Viertel- und Halbfinale wird Simunovic auch heute wieder beim „Krone“-Public-Viewing am Welser Minoritenplatz Modric und Co. die Daumen drücken.

Linzer feuerte im Stadion die WM-Helden an
Hautnah mitgefiebert mit seinen Helden hat bei der WM schon Neso Bozic. Der 30-Jährige bejubelte mit Ehefrau Martina in Kaliningrad das 2:0 gegen Nigeria. „Die Stimmung und die vielen kroatischen Fans im und rund um das Stadion waren überwältigend“, lächelt der in Osijek geborene Linzer.  Heute gibt er sich den „Extra-Kick“.  Mit seiner Familie wird er beim Public Viewing in Zadar mitfiebern und dann noch ein paar Tage an der Adria anhängen. „Mit den Bergen kann ich nicht so viel anfangen. An das Meer bin ich gebunden“, fühlt er sich nach fast drei Jahrzehnten in Österreich immer noch als Kroate.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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