99 Prozent Abdeckung

Deutschland will letzte Mobilfunklöcher stopfen

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13.07.2018 08:28

In Deutschland sollen in den nächsten gut zwei Jahren Mobilfunklöcher gestopft und rund eine halbe Million Haushalte an das moderne 4G-Netz angeschlossen werden. „Wir haben noch was draufgelegt zur bestehenden Vereinbarung“, sagte der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer am Donnerstag nach einem Treffen mit den drei Betreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland.

Im Gegenzug will der deutsche Bund den Anbietern bei der künftigen Auktion der neuen 5G-Frequenzen entgegenkommen. So sollen diese nicht direkt nach der Auktion, sondern erst nach der Zuteilung bezahlt werden. Scheuer sprach von einer Milliarde Euro, mit der man die Konzerne so entlaste.

Der schnelle 4G-Ausbau bedeute, dass jetzt sofort etwa 1000 zusätzliche Mobilfunkmasten an Verkehrsknotenpunkten und in schlecht abgedeckten Gebieten errichtet würden, sagte der CSU-Minister Scheuer. Insgesamt solle es dann 10.000 neue oder aufgerüstete 4G-Standorte geben.

99 Prozent Abdeckung
Bisher waren die Anbieter verpflichtet, 98 Prozent der Haushalte abzudecken. Das haben sie nach eigenen Angaben auch erreicht. Jetzt soll die Abdeckung Ende 2020 deutschlandweit 99 Prozent erreichen. Im Jahr 2021 soll diese Quote auch für jedes deutsche Bundesland einzeln gelten. Das letzte Prozent gilt als sehr teuer, da es sich um abgelegene Gebiete handelt.

Für die Unternehmen ist aber vor allem die für Anfang nächstes Jahr geplante Auktion der Frequenzen für die neue Hochgeschwindigkeitstechnik 5G interessant. Diese sind für neue Industrie-Anwendungen, für Tele-Medizin und das autonome Fahren Voraussetzung. „Es muss auch der Schritt in die nächste Technologie gelingen“, betonte Markus Haas, Chef von Telefonica-Deutschland.

Provider wollen 5G-Netze nicht teilen
Die drei großen Betreiber verlangen daher, dass sie ihre 5G-Netze zum Datentransport dann nicht für andere Anbieter öffnen müssen. Deutsche-Telekom-Chef Timotheus Höttges machte deutlich, dass auch das sogenannte Roaming, also die Mobilfunknutzung des Netzes durch andere Anbieter, abgelehnt werde. „Unsere Investitionen sind abhängig von den Rahmenbedingungen der 5G-Lizenz“, sagte Höttges.

Diese Bedingungen werden allerdings gerade noch mit der deutschen Bundesnetzagentur, die die Auktion umsetzt, abgesprochen. Im Beirat der Agentur haben Politiker der Koalitionsfraktionen bereits die Möglichkeit zum Roaming gefordert. „Ich hoffe, dass der Mobilfunkgipfel von Bundesminister Andreas Scheuer nicht nur schöne Bilder produziert hat“, warnte SPD-Vize-Fraktionschef Sören Bartol. „Wir brauchen spürbare Verbesserungen bei der Schließung der Versorgungslücken.“ Endgültig festgelegt werden die Konditionen voraussichtlich im Herbst.

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