Mittels Studie

Illegal gehandeltes Elfenbein in EU nachgewiesen

Tierecke
11.07.2018 10:27

In Deutschland und anderen EU-Ländern hat die Organisation Avaaz illegal gehandeltes Elfenbein nachgewiesen. Viele in der Studie untersuchten Stücke waren nicht so alt wie erforderlich, sondern neu und somit verbotenerweise auf dem Markt. EU-Kommissar Karmenu Vella begrüßte die Studie und zeigte sich offen für weitere Schritte.

Avaaz stellte die Untersuchung, die auf Altersbestimmungen durch die Universität Oxford beruht, am Dienstag in Brüssel vor. Die Organisation fordert, in der EU auch den Handel mit altem Elfenbein zu verbieten, weil dieser den Artenschutz für Elefanten unterlaufe. Nach EU-Vorschriften darf verarbeitetes Elfenbein aus der Zeit vor 1947 frei gehandelt werden. Elfenbein aus den Jahren 1947 bis 1990 darf nur mit einem Zertifikat verkauft werden, solches ab 1990 gar nicht mehr. Das Verbot soll die grassierende Wilderei stoppen, die Elefanten weltweit bedroht. Jährlich werden Schätzungen zufolge 30.000 Elefanten wegen ihres Elfenbeins illegal getötet.

Mehr als 100 Elfenbeinartefakte zum Test gekauft
Avaaz sieht in den Ergebnissen aus Oxford den Beweis, dass angeblich alte Ware in Wirklichkeit oft von kürzlich getöteten Elefanten stammt. Die Organisation hatte nach eigenen Angaben mehr als 100 Elfenbeinartefakte in zehn EU-Ländern gekauft und das Alter dann in Oxford über die Radiokarbonmethode bestimmen lassen. Alle Stücke waren als älter als 1947 ausgewiesen worden oder hatten keine Altersangabe. Der Studie zufolge waren jedoch nur knapp 26 Prozent tatsächlich antik. Rund 55 Prozent der analysierten Proben stammten aus der Zeit von 1947 bis 1990 - sie hätten also nur mit Zertifikat gehandelt werden dürfen.

Schlupfloch für illegalen Handel
Knapp ein Fünftel der Proben - 19,3 Prozent - stammten sogar aus der Zeit nach dem Handelsverbot 1990, wie es weiter hieß. Von den in Deutschland erworbenen neun Artefakten seien fünf aus illegal gehandeltem Elfenbein gewesen. Aus Sicht der Organisation wird die Ausnahme für altes Elfenbein als Schlupfloch für den illegalen Handel genutzt. Die Aktivisten fordern, die Lücke zu schließen. Der Export von Elfenbein aus der EU solle gestoppt und der Handel mit Rohelfenbein komplett verboten werden.

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