Andreas Klausner:

Der neue Chef setzt auf mehr Effizienz

Salzburg
05.07.2018 16:51

Andreas Klauser ist seit 1.Juni der neue Vorstandsvorsitzende von Palfinger. Der „Krone“ verrät er im Interview seine Pläne für den Weltmarktführer und gibt einen Einblick in seine anstehende Arbeit.

Herr Klauser, Sie stehen seit Anfang Juni an der Spitze von Palfinger. Wohin geht die Reise für das Unternehmen? Steht wie im Februar angekündigt Restrukturierung, Fixkosteneinsparung an erster Stelle? Oder gehen die Zukäufe weiter?

Weiteres anorganisches Wachstum aus Zukäufen ist aus heutiger Sicht kurzfristig nicht angestrebt. Es geht darum, Synergien in der Unternehmensgruppe zu nützen, die Effizienz nachhaltig zu steigern.

Was bedeutet das konkret?

Das bedeutet, dass wir Synergien der Unternehmens-Gruppe querbeet durch die verschiedenen Produkt-Bereiche nützen wollen. Wenn wir heute beispielsweise einen Hydraulik-Zylinder konstruieren, tun wir das nicht mehr in drei Bereichen eigenständig und unterschiedlich, sondern versuchen den größten gemeinsamen Nenner zu finden. Also Technik und Know-how zu bündeln und nicht für jeden Bereich eigene Lösungen entwickeln.

Heißt das, dass Palfinger Mitarbeiter abbauen wird?

Nein, genau das heißt es nicht. Es geht nur darum die Mitarbeiter, deren Ressourcen und Kompetenzen, bestmöglich übergreifend einzusetzen.

Das Synergie-Thema wird Sie also in nächster Zeit hauptsächlich beschäftigen?

Es ist eines der Haupt-Themen. Das wird sich bestimmt über die nächsten 18 bis 24 Monate ziehen. Ein weiteres Thema ist, dass Wachstum angestrebt wird, eben auf Basis der Effizienz-Steigerung und Synergien. Der Profit-Bereich wird dadurch wachsen und verbessert werden.

Und danach?

Parallel dazu behalten wir die Digitalisierung im Auge. Da hat es schon gewisse Ansätze gegeben. Wir werden uns auch anschauen, inwieweit wir im Bereich 3-D-Druck Möglichkeiten für unsere Produkte nutzen können bis hin zu autonomen Systemen, wie man sie aus der Nutzfahrzeug-Branche kennt. Wir wollen in unserem Kerngeschäft nicht auf Innovationen verzichten.

Soll durch die Maßnahmen das Ergebnis im Jahr 2018 gesteigert werden?

Ich glaube durchaus, dass wir dadurch das Ergebnis des Vorjahres auf jeden Fall mit Verbesserung darstellen können - es fallen heuer Einmal-Faktoren weg.

Palfinger ist sehr breit aufgestellt. Wo sehen Sie besonders Potenzial?

Das Kerngeschäft absichern und kurzfristig die Möglichkeiten am US-amerikanischen Markt entsprechend zu nutzen. Die US-Konjunktur boomt, wir können hier teilhaben. Das ist auch ein Bereich, in dem ich mich verstärkt einbringen werde. Vor dem Hintergrund, dass ich einige Jahre in den USA gelebt habe. Und dann darf man auch den ganzen asiatischen Bereich nicht vergessen, speziell China. Wir wollen dort auch über unser Joint Venture hinaus unsere Geschäfte ausweiten.

Wie helfen Ihnen dabei Ihre Erfahrungen, die Sie bei CNH Industrial gemacht haben?

Einerseits ist es der Denkansatz, den man aus der globalen Geschäfts-Erfahrung mitbringt, andererseits kenn ich die Märkte aus der Nutzfahrzeug-Branche. Ich habe einige Jahre in den USA gelebt und kenne die Geschäftsfelder gut. Palfinger ist sehr ähnlich - wir haben es hier mit einer starken Marke und starkem Produkt zu tun, das meinen Qualitätskriterien entspricht.

Warum eigentlich der Wechsel zu Palfinger nach so vielen Jahren bei CNH?

Ganz einfach: Es hat sich die Möglichkeit ergeben, hier tätig zu werden. Plus, dass mir Österreich als Heimatort sehr gut gefällt. Ich bin so näher an der Familie. Zum Vergleich: Früher war der Hauptsitz des Unternehmens rund 7500 km weit weg, jetzt fahr ich nur noch 30 Kilometer. Mein Sohn ist ganz überrascht und genießt es, wenn ich ihn am Freitag von der Schule abhole.

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