„Fiebermessen“ aus All

NASA ermittelt von ISS aus Pflanzen-Stresspegel

Wissenschaft
25.06.2018 10:38

Von der Internationalen Raumstation ISS aus will die NASA künftig die Temperatur und damit den Zustand von Pflanzen auf der Erde ermitteln - quasi Fiebermessen aus dem All. Dazu soll Ende des Monats ein Messgerät namens ECOSTRESS an Bord eines „Dragon“-Raumfrachters von SpaceX zum Außenposten der Menschheit im Weltall gebracht und dann außen an der ISS befestigt werden.

Das System werde die bisher genauesten Temperaturbilder der Erdoberfläche liefern, hieß es von Seiten der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die Auflösung sei so hoch, dass ein einzelnes landwirtschaftliches Feld erfasst werden könne. In den kommenden Monaten soll ECOSTRESS (ECOsystem Spaceborne Thermal Radiometer Experiment) Daten von verschiedensten Gegenden der Erde sammeln und zeigen, welche Temperatur bestimmte bewachsene Gebiete haben - und wie sich diese ändert. Die Forscher wollen unter anderem verstehen, wie Wasserknappheit die Pflanzen beeinflusst.

Wenig Wasser lässt Pflanzen „fiebern“
Die Temperatur lässt Rückschlüsse auf den Zustand der Gewächse zu. Wenn die Sonne Pflanzen erhitzt, geben sie Wasser durch Poren in ihren Blättern ab - und kühlen sich auf diese Weise. Das ist im Grundsatz ähnlich wie das Schwitzen bei uns Menschen. Haben sie nicht genug Wasser, schließen sie die Poren - und heizen sich auf. Mit geschlossenen Poren können sie weniger Kohlenstoffdioxid aufnehmen, dass sie zur Bildung von Zuckern brauchen.

„Wenn eine Pflanze so gestresst ist, dass sie braun wird, dann ist es meist zu spät, um sie noch wiederzubeleben“, sagt NASA-Forscher Simon Hook. „Die Temperatur der Pflanze zu messen, lässt uns sehen, dass sie gestresst ist - bevor es zu diesem Punkt kommt.“ Die Temperaturmessungen können zudem früh auf anstehende Dürren hinweisen.

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