„Krone“-Schultelefon

Deutschförderklassen nicht gut durchdacht

Oberösterreich
10.06.2018 05:30

16 Jahre lang hatte Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer am „Krone“-Schultelefon ein offenes Ohr für die Nöte der Eltern. Auch am kommenden Donnerstag, dem 14. Juni, wird er mit seinen Experten wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Rückblick sieht Schulmann Enzenhofer viele Veränderungen und resümiert gleichzeitig, dass sich an den Wünschen der Eltern wenig geändert hat.

„In Kernfragen hat sich in all meinen Jahren im Schuldienst wenig geändert. Die Eltern wollen wissen, wie geht’s meinem Kind, welche Schritte können wir setzten, damit es sich gut entwickelt. Das wird auch in zwanzig Jahren nicht anders sein“, sagt Fritz Enzenhofer: „Etwas ist anders als früher: Die Leute sind schneller und besser informiert, es geht mehr zur Sache.“ Für die Lehrerschaft hat der gesellschaftliche Wandel mehr Aufgaben gebracht, zusehends wird ihnen abverlangt, auch Erziehungsarbeit zu leisten. Mit dem mühsamen Nebeneffekt, dass dann teilweise die Eltern in der Schule stehen und sich beschweren, dass ihr Nachwuchs hart angefasst werde. Enzenhofer sieht das als Zeitzeichen: „Das betrifft Eltern, die Konsequenzen scheuen. Erziehen heißt Eingreifen. Wer nichts tut, wird auch keine Veränderung erreichen.“

Deutschklassen nur gut gemeint
Wenig Freude hat Enzenhofer mit den neuen Deutschförderklassen: „Das ist gut gemeint, aber nicht durchdacht. In den Ballungsräumen haben wir ja Klassen, wo die Lehrer schauen müssen, dass sie eine gemeinsame Kommunikationsebene finden. Aber eine Deutschförderklasse darf man sich nicht wie einen Sprachkurs für Erwachsene vorstellen, da gibt es unrealistische Erwartungen.“

Christoph Gantner/Kronen Zeitung

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