Dieser Hick-Hack war vorherzusehen: Nachdem die Arbeiterkammer OÖ, wie berichtet, den „Diebstahl“ von 38 Millionen Überstunden alleine in Oberösterreich beklagte, schießt jetzt die Wirtschaftskammer zurück: „Stimmt nicht, 83 Prozent der Arbeitnehmer sagen, dass alles korrekt abgerechnet wird.“
Es geht um 9800 Euro je betroffenen Arbeitnehmer im Durchschnitt, berechnete die Arbeiterkammer und warf der Wirtschaft auch vor, diesen Überstunden-Klau zum Teil systematisch zu betreiben. Jetzt schießt die Wirtschaftskammer zurück: „Für 77 Prozent der Arbeitnehmer passt die Überstundenregelung im jeweiligen Betrieb, fünf Prozent würden sogar mehr Überstunden machen.“ Dass es teilweise Probleme bei der Abrechnung gibt, wird nicht verleugnet, aber: „Es ist falsch, wegen weniger schwarzer Schafe die ganze Wirtschaft zu verunglimpfen.“
Bis zu 20.000 Euro Strafe
Erklärungen für die unbezahlten Überstunden gibt´s auch gleich: „Überstunden, die nicht einzeln verrechnet, sondern durch Zeitausgleich oder pauschal abgegolten werden, werden oft als ,nicht bezahlt´ deklariert.“ Dabei wären auch All-In-Verträge bei Führungspositionen. Einen Strafaufschlag auf unbezahlte Überstunden, die Arbeiterkammer forderte 100 Prozent Mehrauszahlung, lehnt man seitens der Wirtschaft ab: „Schon jetzt droht für diese Verstöße 10.000 Euro bis zu 20.000 Euro Strafe.“
Markus Schütz/Kronen Zeitung
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