29.05.2018 22:00 |

Global 2000-Studie

Pestizide: Pflanzengift bedroht Nachbarn

Spritz- und Düngemittel breiten sich aus. Weil die Pestizide durch den Wind oder Verdunstung weiter verfrachtet werden, kommt es zu großen Problemen. In Kärnten hat eine Bio-Bäuerin sogar ihr Zertifikat verloren, weil Glyphosat vom Nachbaracker auf ihre Wiesen gelangt.

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„Wir hatten von Anfang an Sorge, dass wir etwas von den Dünge- und Spritzmitteln abbekommen“, erzählt Biobäuerin Eva Schmid aus Eberndorf. Denn der benachbarte Landwirt habe regelmäßig Pestizide auf seinem angrenzenden Maisacker ausgebracht - bis zur Grundstücksgrenze. Schmid sieht daher ihre eigenen Wiesen und Bio-Anbauflächen in Gefahr und fürchtet Gesundheitsschäden.

Unmittelbare Konsequenz des Pflanzengiftes am Nachbaracker war jedoch eine andere. Schmid: „Uns wurde das Bio-Zertifikat entzogen.“ Zwar hatte Schmid versucht, sich gegen die Pestizide zu wehren. Wegen 12.000 Euro Gerichts- und Anwaltskosten musste aber ein Vergleich herhalten.

In einer neuen Studie haben Umweltschützer von Global 2000 den „Pestizidabdrift“ jetzt genauer beleuchtet. „Dieser entsteht, wenn bei Pestizidanwendung Sprühnebel vom Wind verweht wird, belastete Stäube aus dem Erdreich aufgewirbelt werden oder Sonneneinstrahlung flüchtige Pesitzidwirkstoffe zum Verdunsten bringt. So gelangen die Gifte an Orte, für die sie nicht bestimmt sind“, so Umweltchemiker Helmut Burtscher. Orte, wie den eigenen Gemüsegarten.

Um Menschen und Umwelt zu schützen, werden die Einrichtung einer zentralen Meldestelle, Informationspflicht und Kontrollen gefordert.

Thomas Leitner
Thomas Leitner
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