Dass brennende Lithium-Ionen-Batterien von Elektroautos schwer zu löschen sind, ist bekannt. Doch nach dem tödlichen Unfall mit einem Tesla Model X in den USA zeigte sich, dass sogar augenscheinlich gelöschte Stromspeicher erneut in Flammen aufgehen können - sogar Tage nach dem Unfall.
Ende März war das Elektroauto in Kalifornien mit aktiviertem Autopilot gegen einen Fahrbahntrenner aus Beton gekracht, nach Angaben des Herstellers deshalb, weil die Sensoren Fahrbahnmarkierungen wahrgenommen haben, die gar nicht vorhanden waren. Das Model X fing Feuer, der Fahrer starb bei dem Unfall. Tesla weist jede Schuld von sich, weil „der Lenker immer Herr über das Fahrzeug“ sein müsse.
Abgesehen von der (mangelnden) Zuverlässigkeit autonomer Fahrassistenzsysteme zeigte sich ein weiteres gravierendes Problem: Die Batterie des Wagens wurde zwar binnen wenigen Minuten von der Feuerwehr gelöscht, doch damit war die Sache nicht erledigt. Noch Tage danach gingen (durch sogenanntes thermisches Durchgehen) immer wieder Zellen in Flammen auf - sechs Tage lang! Mittlerweile war das System bereits von Tesla-Spezialisten zerlegt worden, doch einzelne Zellen überhitzten weiterhin.
Tesla betont, dass sich ein Batteriebrand langsam ausbreitet, wodurch Insassen genug Zeit bleibe, das Fahrzeug zu verlassen. Im Fall des oben beschriebenen Crashs starb der Fahrer nicht wegen des Feuers, sondern beim Aufprall auf die Betonwand.
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