Der originalgetreue Nachbau eines fast 2000 Jahre alten römischen Bootes ist am Wochenende zu seiner Jungfernfahrt auf dem Main-Donau-Kanal gestartet. Nach gut einem Jahr Bauzeit ist das Militärschiff „Fridericiana Alexandrina (Navis)“ (F.A.N.) in Erlangen getauft worden und auf die Premierenfahrt nach Fürth geschickt worden. Noch heuer soll das 16 Meter lange Römerboot über die Donau bis zum Schwarzen Meer reisen.
Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg um den Althistoriker Boris Dreyer erhoffen sich von dem fast komplett aus Holz bestehenden Boot neue Erkenntnisse über den antiken Schiffsbau und die Einsatzmöglichkeiten innerhalb der römischen Flotte.
Bau kostete knapp 100.000 Euro
Zahlreiche Studenten, Schüler und freiwillige Helfer haben an dem Boot mitgebaut. Sie wurden von zwei erfahrenen Bootsbauern unterstützt. Der Bau hat knapp 100.000 Euro gekostet, obwohl verschiedene Seiten das Projekt mit Spenden beispielsweise des Holzes unterstützten.
Die historische Vorlage für das Boot stammt aus Oberstimm, einem Ortsteil von Manching bei Ingolstadt. Dort hatten Archäologen im Jahr 1986 in der Nähe eines römischen Kastells zwei gut erhaltene Militärschiffe aus der Zeit um 100 nach Christus entdeckt.
Die Forscher wollen unter anderem herausfinden, mit welcher Technik die etwa 20 Römer auf dem Schiff ruderten, wie viel Kraft sie einsetzen mussten, welche Geschwindigkeit das Boot erreichen und welche Strecken es zurücklegen konnte. Wissenschaftler der Universität Regensburg hatten 2004 den ersten Nachbau eines antiken Flusskriegsschiffs zu Wasser gelassen. Auch die Universität Trier war an einem ähnlichen Schiffsbau beteiligt.
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