Um 60.000 Euro:

Kritik an Wohlfühl-Kinospot der Krankenkasse

Oberösterreich
03.05.2018 09:49

„Gut, in Oberösterreich versichert zu sein“, ist die zentrale Botschaft aus einem Kinospot der OÖ Gebietskrankenkasse. Welche Wirkung sie beim Publikum haben, wissen wir nicht - sie lösten aber hochpolitische Nebenwirkungen aus: ÖVP-Nationalrat Klaus Fürlinger kritisierte die Spots in einer parlamentarischen Anfrage.

„In welchem Konkurrenzverhältnis steht denn die OÖGKK, sodass sie im Kino wirbt?“, wollte ÖVP-Abgeordneter Klaus Fürlinger von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein  (FPÖ) unter anderem wissen. Laut Gesetz dürfte die Krankenkasse keine Werbespots schalten, sondern eigentlich nur informative und aufklärende Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Dem Kinospot sei jedoch „keinerlei sachlicher Informationsinhalt zu entnehmen“, so der Linzer ÖVP-Politiker.

GKK bestreitet, dass das ein Werbespot sei
Die Ministerin beantwortete Fürlingers insgesamt neun  Fragen auf Basis einer Stellungnahme der GKK. Diese habe darauf hingewiesen, dass es sich nicht um einen „Werbespot“ handle, „sondern vielmehr über die Leistungen der Gesundheitsversorgung, auch unter Einschluss der Leistungen der Gesundheitsdiensteanbieter, informiert wird“.

Ist das wirklich Information?
Darüber kann man trefflich streiten, nachdem man sich auf Youtube die 1,45-minütige Langversion des Spots angesehen hat (dort einfach nach „OÖGKK“ suchen): Ist das „Vertrauen, stets gut aufgehoben zu sein“ wirklich Information? Aus der OÖGKK direkt ist dazu zu hören, es gehe um Emotion, also das Bewusstmachen dessen, welchen Wert die Krankenversicherung in ihrer derzeitigen Form habe.

Knapp 60.000 Euro an Kosten
Knapp 60.000 Euro kostete der Spot, davon entfielen 24.666,12 Euro auf die Vorführung in einigen Kinos im Land; der große Rest sind die Produktionskosten.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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