Die Pannenserie auf Österreichs Gleisen will nicht abreißen. Am Montagabend blieb eine Diesellok in Hallwang aufgrund eines Motorschadens liegen. Der Zug der Mattigtalbahn war von Salzburg nach Braunau unterwegs. Es ist bereits der zweite Zwischenfall nach der Entgleisung der Geisterwaggons vor zwei Wochen.
Am Montag gegen 20.20 Uhr musste der Zug im Auftrag des ÖBB Personalverkehrs in Hallwang urplötzlich bremsen - Motorschaden. 70 Passagiere saßen im Waggon und mussten an der Westbahnstrecke rund 20 Minuten auf die Ersatzgarnitur warten. Mit einer Verspätung von 50 Minuten ging die Fahrt in Richtung Braunau (OÖ) aber dann auch schon weiter.
23 Mann der örtlichen Feuerwehr rückten an und kümmerten sich um die etlichen Liter des ausgeflossenen Öls. Das kontaminierte Erdreich wurde entsorgt, das restliche Öl aus der Lok abgepumpt. „Unsere Hauptaufgabe war es zu Beginn jedoch, den Personen vom Zug rauszuhelfen und sie in den Ersatzzug zu bringen. Alle waren sehr gefasst und ruhig. Es gab keine Verletzten“, berichtet Ortsfeuerwehrkommandant Manfred Hauser.
Der Zug der Mattigtalbahn wurde abgeschleppt. „Nun wird geschaut, ob es sich wirtschaftlich lohnt, die Garnitur zu reparieren oder ob die Lok ausscheidet. Vor allem bei älteren Geräten kann ein Motorschaden vorkommen, allerdings eher selten“, erklärt ÖBB-Pressesprecher Herbert Hofer.
Erst am vergangenen Donnerstag wurde die Mattigtalbahn zwischen Mauerkirchen und Braunau wieder für Züge freigegeben. Hier rollte vor knapp zwei Wochen ein Geisterzug mit 100 km/h auf die bevölkerungsreichste Stadtgemeinde im Innviertel zu, da vier Waggons bei Verschubarbeiten entwischten.
Zwischenfall zeigt: Modernisierung nötig
Der Zwischenfall zeigt deutlich auf, dass die Mattigtalbahn dringend modernisiert gehört. Bei dem Zug handelt es sich um ein älteres Modell der Südostbayernbahn. Überdies stellen die zahlreichen Bahnübergänge eine latente Gefahr dar. Vorgeschlagen wird ein zweigleisiger Ausbau von Straßwalchen bis Mattighofen sowie die Elektrifizierung der Strecke.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.