15-Jährige wird gesund

Meningitis-Impfung half nicht: Es war die falsche!

Oberösterreich
26.04.2018 05:58

Die gute Nachricht ist die bessere: Jene 15-jährige „Poly“-Schülerin aus Treubach im Bezirk Braunau, die an Meningitis erkrankt ist, wird wieder gesund. Zum Glück hatten ihre Eltern die Symptome sofort erkannt. Das Mädchen war gegen Meningokokken geimpft, aber leider nicht gegen den „richtigen“ Bakterienstamm.

„Die Eltern haben sehr gut reagiert. Sie haben die Anzeichen einer Meningitis sofort erkannt. Auch das Braunauer Spital hat super reagiert, das Mädchen wurde mit dem Hubschrauber zu uns in den Med Campus IV. gebracht“, lobt Oberärztin Ariane Biebl von der früheren Kinderklinik in Linz.

Ihre junge Patientin wurde zwar bei der Einlieferung in den Med Campus IV. zur Sicherheit auf die Intensivstation verlegt, die 15-Jährige aus Treubach durfte diese aber bereits wieder verlassen. Das Mädchen liegt derzeit auf der Normalstation und soll Anfang nächster Woche nach Hause entlassen werden.

30 Personen aus Umfeld bekamen Prophylaxe
Die „Krone“ berichtete: 30 Personen aus dem nächsten Umfeld der Schülerin, welche die Polytechnische Schule in Braunau besucht, wurden vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil es sich bei Meningitis um eine so genannte „Küsschen“-Krankheit handelt, die durch engen Kontakt übertragen wird. Zehn Prozent der an Meningitis Erkrankten sterben.

Hundertprozentigen Schutz gibt es nicht
Fast schon kurios: Die junge Innviertlerin war zwar gegen Meningokokken geimpft, wurde aber von einem anderen Bakterienstamm befallen. Ein Phänomen, das Elisabeth Bischof von der Landessanitätsdirektion erklärt: „Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Immerhin sind bei den Meningokokken 15 verschiedene Gruppen bekannt“.

„Krone“: Die junge Innviertlerin war zwar gegen Meningokokken geimpft, gebracht hat es ihr aber wenig.
Elisabeth Bischof: Weil es nie einen hundertprozentigen Schutz gibt. Es kommt auch bei Masern immer wieder vor, dass geimpfte Kinder trotzdem erkranken. Aber bei Impfungen geht es auch immer um die Herdenimmunität, sprich um all jene, die zu jung oder zu krank sind, um geimpft werden zu können. Sie werden durch die Impfung von den anderen praktisch mitgeschützt.

„Krone“: Weiß man inzwischen, an welchem Bakterienstamm das Mädchen erkrankt ist?
Bischof: Das dauert etwa eine Woche. Dafür muss der Patientin Gehirnflüssigkeit entnommen werden, dann wird damit eine Kultur angelegt, bei 37 Grad bebrütet und dann schaut man, welche Keime wachsen. Das ist der „goldene“ Standard.

„Krone“: Wie gefährlich ist eine Meningitis wirklich?
Bischof: Bundesweit werden jährlich etwa 27 bis 100 Erkrankungsfälle registriert. Die frühzeitige Behandlung ist meist erfolgreich. Es gibt aber auch immer wieder schwere, auch tödliche Verläufe. In Oberösterreich wird die Impfung in der 6. Schulstufe übrigens kostenlos angeboten!

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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