Bedrohte Art

Waldrapp-Küken lernen am Bodensee das Fliegen

Wissenschaft
23.04.2018 12:52

Um den vom Aussterben bedrohten Waldrapp wieder am Bodensee anzusiedeln, sollen in den nächsten Wochen rund 30 Küken aus Österreich für ein Flugtraining in die deutsche Bodensee-Stadt Überlingen gebracht werden. Die ersten, im Kärntner Tierpark Rosegg aufgezogenen Jungvögel sollen in den kommenden Wochen ein Training mit Leichtflugzeugen absolvieren, sagt der Leiter des zuständigen EU-Projekts, Johannes Fritz.

Voraussichtlich Ende Mai sollen sie dann an den Bodensee kommen, wo ein anspruchsvolles Trainingsprogramm auf sie wartet. Dabei lernen die Vögel, einem Leichtflugzeug zu folgen, um im Sommer mit ihm in ein Überwinterungsquartier in der Toskana zu fliegen, erläuterte Fritz.

„Die Information behalten sie ein Leben lang“
Dort bleiben sie bis zur Geschlechtsreife, bevor sie nach zwei bis drei Jahren wieder nach Überlingen fliegen. Den Weg zurück finden die Tiere ganz alleine: „Das funktioniert perfekt“, sagte Fritz. „Sie haben dann all die Erfahrung, die sie brauchen. Die Information behalten sie auch ihr Leben lang.“

Bereits im vergangenen Jahr war die erste Gruppe von Waldrappen mithilfe des Projektteams von Überlingen aus in die Toskana geflogen. Die ersten Tiere könnten bereits 2019 zurückkommen, berichtete Fritz. Ab 2020 sollen dann die ersten Tiere wieder in den Sandsteinfelsen von Überlingen brüten.

In freier Wildbahn praktisch ausgestorben
Die gänsegroßen, glatzköpfigen Waldrappe (auch als Schopfibis bezeichnet) lebten bis ins 17. Jahrhundert im Alpen- und Mittelmeerraum. Er galt in Europa in freier Wildbahn bereits als ausgestorben. Heute laufen verschiedene Wiederansiedelungsprogramme. Im Rahmen des EU-Projektes soll die schwarz-grün-violett schillernde Ibis-Art im Bodenseekreis wieder angesiedelt werden - seit 2011 laufen auch Projekte im bayrischen Burghausen und bei Salzburg.

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