Monatliche Crashs

Thalgaus Plan mit dem Unfall-Hotspot

Salzburg
19.04.2018 08:00

Thalgau kämpft seit Jahren um einen Kreisverkehr bei der Autobahnauf- und abfahrt an der Henndorfer Landestraße. Land und ASFINAG legten sich bisher quer. Ein Kreisel, der unweit davon vor Jahren gebaut wurde, dient als Vorlage. Auch für eine Gesamtlösung der Verkehrsmisere kämpft Bürgermeister Greisberger.

Es ist der Unfall-Hotspot in Thalgau: Die Kreuzung an der Autobahnauf- und Abfahrt soll, wenn es nach Bürgermeister Martin Greisberger geht, endlich entschärft werden. „Mein Sohn ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und wird ein- bis zweimal im Monat zu einem Unfall an der Stelle gerufen“, sagt der Ortschef. Bereits seit sechs bis sieben Jahren kämpft die Flachgauer Gemeinde um einen Kreisverkehr an der Stelle. „Es hieß immer, dass es technisch nicht möglich sei. Es ist es aber sehr wohl“, meint Greisberger.

Das Land Salzburg und die ASFINAG haben so das Problem immer weggeschoben. Vor drei Jahren wurde eine Stop-Tafel bei der A1-Ausfahrt entfernt, was zu einer kleinen Verbesserung der Situation führte. Greisberger: „Selbst dafür haben wir jahrelang kämpfen müssen.“ Der Bereich an der Stelle ist sehr unübersichtlich. Die Zu- und Abfahrten der Autobahn, eine Seitenstraße aus dem Gewerbegebiet und die Abzweigung von und nach Henndorf stellen die Verkehrsteilnehmer vor große Probleme. Dazu kommt die gefahrene Geschwindigkeit auf der Henndorfer Landesstraße. „Zum Teil muss man vier Spuren überqueren“, erklärt der Bürgermeister.
Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht. „Die Gemeinde ist ja nicht für Landesstraßen zuständig und hätte auch nicht die finanziellen Mittel so einen Bau zu bewältigen“, weiß Greisberger, der aber gesprächsbereit wäre. Thalgau muss sich um 156 Kilometer Gemeindestraßen kümmern und diese in Schuss halten. Er schätzt die Kosten für den Kreisverkehr auf rund 800.000 Euro. Ein paar Meter daneben, auf der Salzburger Straße, wurde eine derartige Situation bereits vor Jahren mit einem Kreisel entschärft. „Hier war es sehr ähnlich und es funktioniert bestens“, sagt Greisberger.

Nicht nur für die Autofahrer kämpft er seit Jahren, auch für eine Lösung des Salzburger Verkehrsproblems. Als Obmann des Vereins Regionalstadtbahn Salzburg setzt er sich für ein Gesamtkonzept ein: „Stadt und Land müssen endlich parteiübergreifend zusammenarbeiten, sich gemeinsam etwas überlegen.“
Das Konzept muss in kurz-, mittel- und langfristige Projekte untergliedert sein. Dafür sind zehn bis 15 Jahre Umsetzungszeit nötig. „Anders wird es nicht gehen. Die jetzigen Konzepte sind 20 bis 30 Jahre alt und funktionieren nicht“, weiß Greisberger und fügt hinzu: „Man muss die einzelnen Projekte wie Parkgaragen, City Maut, etc. im Gesamten und nicht einzeln betrachten, und dann fragen, ob sie Sinn machen. “Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen attraktiv sein, um Autofahrer zum Umstieg zu bewegen.Der 50-Jährige sieht jedenfalls kein Problem darin eine Lösung zu finden. Man dürfe nur nicht von anderen Städten kopieren, sondern muss adaptieren.

In 74 Tagen übergibt er sein Bürgermeister-Amt an John Grubinger. Kämpfen wird er weiter: „Dass ich zu meinen Enkerln sagen kann, dass ich es wenigstens versucht habe.“

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