Das Vorhaben hat die Unterstützung von Präsident Dmitri Medwedew, der bereits die Regierung aufforderte, dessen Finanzierung sicherzustellen. Perminow: "Das Projekt soll großangelegte Erkundungsprogramme im All umsetzen, darunter eine bemannte Mission zum Mars, interplanetare Reisen sowie Aufbau und Betrieb von Außenstellen auf Planeten."
Neuer Wettlauf im All?
Die Ankündigungen Russlands kamen einen Tag nach dem erfolgreichen Test einer NASA-Mondrakete, die den USA eine bemannte Rückkehr zum Mond ermöglichen soll (siehe Infobox). Das sieht fast nach einem neuen Wettlauf im All aus. Experten weisen aber auch darauf hin, dass beide Seiten in den vergangenen Jahren wenig für die Entwicklung von Raumschiffen getan haben.
So wird im kommenden Jahr das US-Shuttle-Programm eingestellt, ohne dass eine neue Baureihe für Flüge etwa zur Internationalen Weltraumstation ISS zur Verfügung steht. Die NASA ist dann für die Beförderung von Astronauten ganz auf die russischen Sojus-Raketen und -Kapseln angewiesen - einer seit 40 Jahren bewährten, aber auch kaum veränderten Technologie.
Amerikanische wie russische Experten sehen in einem atomgetriebenen Raumschiff die richtige Wahl für bemannte Flüge tief ins All. Ein leitender NASA-Ingenieur für die Entwicklung von atomgesteuerten Antrieben für Raumschiffe, Stanley Borowski, sagte, die Nukleartechnologie biete für Flüge etwa zum Mars viele Vorteile. So hätten atomgetriebene Raketen die doppelte Reichweite konventioneller Antriebe.
Reaktor mit Leistung im Megawattbereich
Russland hat bereits Erfahrungen mit atomgetriebenen Satelliten im All. Die Militärsatelliten der damaligen Sowjetunion produzierten allerdings nur wenige Kilowatt Strom und hatten eine Lebensdauer von gut einem Jahr. Das neue russische Vorzeigeprojekt im All sieht einen Atomreaktor mit einer Leistung im Megawattbereich vor.
Ein Moskauer Experte des russischen Raumfahrtprogramms, Igor Lissow, sagte der Nachrichtenagentur AP: "Das wird ziemlich effizient sein für einen Flug zum Mars." Seit den 60er-Jahren forschten russische Ingenieure an Atomantrieben für Weltraummissionen. Diese Erfahrung werde nützlich sein: "Es wird ein beträchtlich stärkerer Atomreaktor benötigt, aber die Aufgabe ist ziemlich realistisch", sagte Lissow.
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