Bauern werden aktiv:

Blühstreifen an Feldern sollen den Bienen helfen

Oberösterreich
04.04.2018 13:59

Oberösterreich importiert eine gute Idee aus Bayern: Der Maschinenring und das Bienenzentrum organisieren eine Blühstreifenaktion, die den Bienen und anderen blütenbestäubenden Insekten vor allem im Hoch- und Spätsommer Nahrung verschaffen soll. Das Angebot richtet sich nicht nur an die Bauern, die diese Blühstreifen vor allem entlang ihrer Mais- und Sojafelder anlegen sollen.

Von 5 Quadratmetern bis 5 Hektar reichen die Flächen, die dem Maschinenring schon als Blühstreifen angetragen wurden: „Nicht nur Bauern, sondern auch Gemeinden, Firmen und Gartenbesitzer haben sich gemeldet“, sagt der Maschinenring-Landeschef Gerhard Rieß. Je nach Saatgutmischung kostet der Laufmeter Blühstreifen zwischen 15 und 30 Cent plus 10 Euro Anfahrtspauschale; das Anlegen übernimmt der ortsansässige Maschinenring.

Info-Drehscheibe Bienenzentrum
Das in der Landwirtschaftskammer angesiedelte, auf Initiative von Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) gegründete Bienenzentrum Oberösterreich fungiert dabei als Info-Drehscheibe, auch über weitere Aktionen, mit denen Bienen geholfen werden kann - siehe auch Interview unten mit Expertin Dr. Petra Haslgrübler von diesem Bienenzentrum.

Bienenschutz auch aus Eigennutz
„Geht es den Bienen gut, dann geht es auch den Landwirten gut“, machen Landesrat Hiegelsberger und Kammerpräsident Franz Reisecker deutlich, dass Bienenschutz auch dem Eigennutz der Bauern dient. Das Ziel sind „viele Kilometer Blühstreifen“.

Chemiefreie Unkrautbekämpfung
Ein weiteres Angebot, das der Maschinenring derzeit wieder forciert, ist chemiefreie Unkrautbekämpfung für Gemeinden, betont Gerhard Rieß, Obmann des Maschinenring OÖ. 

Jeder kann etwas für Insekten tun!
„OÖ-Krone“: Fällt diese Aktion unter „Besser als nichts“, oder sind die Blühstreifen einer der   Mosaiksteine, die einfach alle nötig sind, um den Insekten zu helfen?
Haslgrübler: Genau, Zweiteres, sie sind ein Teil   vieler Aktionen, die wir und viele andere Institutionen und Interessensgruppen machen. Wir versuchen, das Ganze zu bündeln  und unter die Leute zu bringen.

„OÖ-Krone“: Wie dramatisch ist denn das Bienensterben?
Haslgrübler: Ich kann da nur auf die vorhandene Forschung verweisen, derzufolge es einen Insektenrückgang gibt. Unser Zugang dazu ist, sichtbar zu machen, dass jeder etwas zur Verbesserung der Lebensgrundlage der Insekten tun kann - nicht nur die Bauern, sondern auch jeder Hobbygartler, Häuslbauer, usw.

Wie „pö“ das im „Ob der Enns“ sieht:
Nahrungsinseln“ für bestäubende Insekten sollen geschaffen werden, heißt es in der Beschreibung des Projektes Blühstreifen.
Einerseits ist das verräterisch: Wenn es um Inseln geht, dann beschreibt das implizit eine Symptomkur; rundherum liegt das weite, leere Meer der wenig bienenfreundlichen  Intensivlandwirtschaft. Andererseits macht das Inselwort deutlich, dass nur noch Inselhüpfen die Bienen retten kann, es also wirklich auf jeden den Insekten helfenden Mosaikstein ankommtSo gesehen muss man die Blühstreifen loben. Sie sind immerhin etwas Nützliches und werden mancherorts auch das Auge erfreuen in der sonst oft eintönigen Nutzlandschaft.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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